Amazonien: Wer ist für was zuständig?
Nachdem der Jesuit Barreto den Vorsitz des Panamerikanischen kirchlichen Netzwerks Repam übernommen hat, wird nun der Brasilianer João Gutemberg Sampaio von Manaus als Exekutivsekretär tätig sein. Repam wird eine Schnittstelle zu dem neuen Organ bilden, das von der Synode vorgeschlagen wurde, der Kirchenkonferenz Panamazoniens (Ceama), die in den vergangenen Tagen ihre Versammlung unter der Leitung des ehemaligen Repam-Präsidenten, des brasilianischen Kardinals Claudio Hummes, abgehalten hat.
Kardinal Barreto zog im Gespräch mit Sir eine Bilanz der „nach-synodalen“ Herausforderungen für die Kirchen und Völker Panamazzoniens. Es gebe drei „große unmittelbare“ Herausforderungen für das panamazonische Kirchennetzwerk Repam. „Erstens geht es darum, die Kirchenkonferenz von Amazonien (Ceama) zu unterstützen, die ein neues, stabiles und dauerhaftes kirchliches Gremium ist.“ Die Vorgaben dazu habe die Synode über Amazonien, die im Oktober 2019 in Rom stattfand, festgelegt, erinnert der peruanische Kirchenmann. Repam sei, „als ein Raum der Umsetzung der Pläne im Amazonasgebiet“ dazu berufen, „die pastoralen Orientierungen der Ceama in die Praxis umzusetzen“. Seit der Gründung im September 2014 habe das Netzwerk Repam die Bevölkerung Amazoniens auf verschiedene Weise begleitet; jetzt gehe es darum, „in der Kontinuität des synodalen Prozesses und zusammen mit Ceama, die Richtlinien in der Region auch umzusetzen“.
Unterschied zwischen Ceama und Repam
Ceama werde als eine dauerhafte und stabile kirchliche Struktur die Verantwortung für die Gründung und Klärung der Wünsche der Amazonassynode übernehmen. Repam hingegen werde vermehrt eine kirchliche Insitution sein, die im Territorium helfe und die Anregungen der Ceamas annehme, um sie dann im Amazonasgebiet umzusetzen.
Die Herausforderungen in der Corona-Zeit
Weiter erinnert Kardinal Barreto daran, dass das Amazonasgebiet von der Covid-19-Pandemie besonders hart getroffen wurde. Jüngsten Statistiken zufolge seien etwa anderthalb Millionen Menschen infiziert worden, 34.500 seien gestorben. „Dieser Schmerz unserer im Amazonas lebenden Geschwister wird von der Verzweiflung eines Landes begleitet, das durch die fortschreitende Abholzung des Territoriums und durch Waldbrände, von denen viele durch den Menschen verursacht werden, ökologisch weiterhin misshandelt wird“, fügt er an. Selbst in der Zeit der Pandemie sei die Bergbautätigkeit weitergegangen - ohne gebührende Rücksicht auf die Umwelt. Und das betreffe alle Menschen auf dieser Welt.
(sir - mg)
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