Irak: Mehr als 200 vertriebene Christen kehren zurück
Etwa neunzig christliche Familien kehren so laut Informationen des vatikanischen Fidesdienstes in ihre Häuser in der Altstadt und im Osten von Mossul zurück, aus der sie im Sommer 2014 vor Dschihaddisten geflohen waren. Die Rückkehr einer großen Gruppe von Flüchtlingen aus den örtlichen christlichen Gemeinden wurde am 11. November bekannt gegeben und von Najim al Jubouri, Gouverneur der Provinz Ninive, bestätigt.
Flucht vor dem IS
Christliche Familien flohen zwischen Juni und August 2014 aus ihren Häusern, als Mossul und ein Großteil der Provinz Ninive unter die Kontrolle der dschihadistischen Milizen des selbsternannten islamischen Staates (IS) fielen. Die vertriebenen Christen von Mossul und der Ninive-Ebene hatten größtenteils in der Autonomen Region Irakisch-Kurdistan und insbesondere in den Vororten der Hauptstadt Erbil Zuflucht gefunden.
Im September 2017, wenige Wochen nach der endgültigen Befreiung Mossuls vom Islamischen Staat auferlegten dschihadistischen Regime, hatten die lokalen Behörden die Rückkehr von 1.400 christlichen Flüchtlingsfamilien in ihre Herkunftsgebiete in der Ninive-Ebene angekündigt.
Flüchtlingsfamilie in Erbil
Nicht alle wollen zurück
Die nun angekündigte weitere Rückkehr christlicher Familien nach Mossul und in die Dörfer der Ninive-Ebene ist laut Fides ein beruhigendes Signal, auch wenn die Zahl der Christen, die nach dem massiven Exodus christlicher Flüchtlinge, wieder in die historischen nordirakischen Herkunftsgebiete zurück will, relativ gering bleibt. Die meisten Familien, die während der Jahre der dschihadistischen Herrschaft zur Flucht gezwungen wurden, scheinen nicht in ihre verlassenen Häuser zurückkehren zu wollen, nachdem sie eine neue Unterkunft in Erbil oder in der Region Dohuk gefunden haben oder nachdem es ihnen gelungen ist, ins Ausland auszuwandern.
(fides – sst)
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