WHO: Masern-Todesfälle steigen weltweit stark an
Seit 2016 sei ein Anstieg der Todesfälle um 50 Prozent zu beobachten. Die Zahl der bestätigten Masern-Infektionen erreichte 2019 mit 870.000 den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Von 2010 bis 2016 waren die Infektionszahlen beständig zurückgegangen und erreichten 2016 einen historischen Tiefststand. Die WHO macht für die aktuell starke Ausbreitung der Masern einen mangelnden Impfschutz verantwortlich. Zum Schutz der gesamten Bevölkerung eines Landes müssten mindestens 95 Prozent der Kinder und Erwachsenen gegen Masern geimpft sein. Doch die Immunisierungsrate liege deutlich darunter, betonte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesu.
Corona wirkt sich auch auf Masern-Impfung aus
Die UNO-Organisation äußerte sich besorgt über die Folgen der Corona-Pandemie für die Impfkampagnen gegen Masern. Rund 94 Millionen Menschen in 26 Staaten könnten aufgrund der Corona-Krise derzeit keine Impfung erhalten. Viele dieser Länder erlebten derzeit Masern-Ausbrüche. Brennpunkte sind vor allem Entwicklungsländer wie die Demokratische Republik Kongo.
Masern werden durch das Morbilli-Virus ausgelöst und sind hoch ansteckend. Medikamente zur Behandlung gibt es nicht. Schutz wird allein durch das Impfen erreicht. Wegen befürchteter Nebenwirkungen sind viele Eltern verunsichert, ob sie ihre Kinder impfen lassen sollen. In Deutschland müssen Kinder ab dem ersten Lebensjahr vor Eintritt in eine Kita oder Schule gegen Masern geimpft sein, ebenso Erzieher sowie Lehr- und Pflegekräfte, die nach 1970 geboren sind.
(kna - cs)
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