Bartholomaios I. sieht „religiöses Revival“
Religion könne „nicht beiseitegeschoben“ werden, so das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen in aller Welt. Als Verirrung bezeichnete es der in Istanbul residierende Patriarch, wenn Religion als angebliche Begründung „für Gewaltausbrücke missbraucht“ werde. Religionen sollten vielmehr als Instrumente des Miteinanders und der Zusammenarbeit wirksam sein. Der Weg dazu sei der interreligiöse Dialog.
Das Ziel der Religion bestehe darin, den Frieden Gottes auf die Erde zu bringen und zugleich jede Gewalt zurückzuweisen, die Nebenprodukt einer morbiden angeblichen Religiosität sei. Die Herausforderung von heute sei es, eine „Kultur der Solidarität“ zu schaffen, einer „Solidarität, die sich auf die christliche Brüderlichkeit bezieht“ und das „Banner der heutigen Zeit“ sein solle.
Bekenntnis zum Dialog der Religionen
Damit wählte der Patriarch Formulierungen, die sich eng an die jüngste Enzyklika Fratelli tutti von Papst Franziskus anlehnen. Die beiden Kirchenmänner verbindet ein enges Verhältnis; zu seiner ersten Sozialenzyklika Laudato si‘ von 2015 ließ sich der Papst nach eigenen Angaben vom Engagement des Ökumenischen Patriarchen für die Bewahrung der Schöpfung inspirieren.
Bartholomaios I. betonte auch die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. Wer diesen Dialog abbrechen wolle, diene „dunklen Zielen“. Zugleich bedauerte der Patriarch, dass das Internet oft zur Verbreitung von „Hass und Fanatismus“ missbraucht werde.
(pro oriente – sk)
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