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Bischof Mogavero (Mitte) sprach mit den Familienangehörigen der 18 Fischer Bischof Mogavero (Mitte) sprach mit den Familienangehörigen der 18 Fischer  (ANSA)

Italien: Bischof weint mit Familienangehörigen

Er stand immer an ihrer Seite und wird sie am Sonntag zusammen mit den Familienangehörigen empfangen: der Bischof von Mazara del Vallo auf Sizilien, Domenico Mogavero, hat sich abermals mit den Ehefrauen und Kindern der 18 entführten Fischer getroffen, die nach monatelanger Geiselhaft in Libyen an diesem Wochenende wieder nach Sizilien zurückkehren. Am Samstag überreichten zwei sizilianische Geschäftsleute jeder betroffenen Familie 1.000 Euro als Geschenk, auch der Bischof war anwesend. Bei der Übergabe weinte der Bischof mit den Angehörigen über die Geste der beiden Unternehmer.

„Sie sind nicht mehr Gefangene, jetzt sind sie freie Männer. Aber wenn Sie sie morgen wiedersehen, bitte ich Sie, sich nicht von ihren Geschichten beeinflussen zu lassen. Sie haben das Bedürfnis zu reden, sich auszusprechen, aber bitte stellen Sie ihnen keine Fragen. sondern heißen Sie ihren Schmerz willkommen und zeigen Sie ihnen Ihre Zuneigung“, so Bischof Mogavero an die Ehefrauen und Kinder der entführten und jetzt wieder freien Fischer.

Mit ihrer „Ruhe und Würde“ als Mütter und Ehefrauen könnten sie den Männern viel mitgeben, fügte Mogavero an. An diesem Sonntagmorgen werden die 18 Fischer im Hafen von Mazara erwartet. Auch würdigte der Bischof die Geste zweier Geschäftsleute aus Mazara, die jeweils einen Scheck an die Angehörigen der Fischer überreichten. Die zwei Unternehmern Antonio und Vincenzo Cancascì folgten einem Appell des Bischofs, den Ehefrauen und Mütter der Fischer materiell zu helfen.

Trotz Anti-Covid-Regeln gab es ein großes Treffen in Mazara mit dem Bischof
Trotz Anti-Covid-Regeln gab es ein großes Treffen in Mazara mit dem Bischof

„Jetzt müssen wir nach vorne schauen“, so der Bischof weiter. „Jetzt müssen wir gemeinsam die Zukunft gestalten. Ich weiß nicht, ob die Anti-Covid-Maßnahmen eine richtige Feier zulassen, aber was aufgeschoben ist, ist nicht aufgehoben, wie ein Sprichwort sagt“, fügt der Bischof an. „Zu viel Schmerz haben wir miteinander geteilt.“

Über 100 Tage in Gefangenschaft

Die Gruppe von 18 Fischern war diese Woche nach mehr als 100 Tagen Gefangenschaft in Händen einer libyschen Miliz freigelassen worden. Acht stammen aus Italien, sechs aus Tunesien sowie jeweils zwei aus dem Senegal und Indonesien. Die Männer waren vom sizilianischen Hafen Mazara del Vallo aus gestartet und am 1. September auf See von Kräften des Milizenführers Khalifa Haftar abgefangen, des Verstoßes gegen die Hoheitsgewässer beschuldigt und nach Bengasi im Osten Libyens gebracht worden.

(adnkronos – mg)

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19. Dezember 2020, 11:47