Jesuiten-Chef sieht Demokratien durch Pandemie bedroht
Davor warnte Sosa im Interview der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR am Dienstag. Bereits in den vergangenen Jahren sei Demokratie als Staats- und Gesellschaftsform ernsthaft bedroht worden. Dies geschehe einerseits durch „die Schwächung bürgerlichen Bewusstseins in den Gesellschaften, wo es vorhanden war". Zum anderen gebe es zu wenige Bemühungen, solches Bewusstsein andernorts zu fördern. Die Verbreitung von Populismen unterschiedlicher Ausprägung und Fundamentalismen, gekleidet „in ,religiöse' Ideologien oder Verzerrungen", tragen nach Ansicht des Ordensoberen zusätzlich zur Schwächung der Demokratie bei.
Die jetzt anstehende Verteilung von Impfstoffen ist nach Sosas Ansicht ein „Lackmustest für den Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung" in einer Post-Covid-Welt. Hierbei zeige sich, wie es um den demokratischen Willen von Nationalstaaten und internationalen Organisationen wie der EU tatsächlich bestellt sei, sagte Sosa. Dann zeige sich, ob die Logik des Marktes oder jene der sozialen Gerechtigkeit sich durchsetzen.
(kap – gs)
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