Suche

Die Nothilfe läuft auf Hochtouren Die Nothilfe läuft auf Hochtouren  (ANSA)

Kroatien: Nothilfe nach Erdbeben

Nach dem Erdbeben in Zentralkroatien läuft die Nothilfe für die betroffenen Menschen auf Hochtouren. Das Erdbeben der Stärke 6.4 auf der Richterskala verwüstete am Dienstag die Kleinstädte Sisak, Petrinja und Glina sowie dazwischen liegenden Dörfer.

„Die Situation in den betroffenen Gebieten ist dramatisch", berichtete Schwester Jelena Loncar, Direktorin der Caritas Zagreb, am Donnerstag. Zahlreiche Häuser und Gebäude seien so schwer beschädigt, dass sie nicht wieder aufgebaut werden können. Auch die Caritas in Österreich ruft zu Spenden auf, damit die Bebenopfer mit warmen Mahlzeiten, Medikamenten und dem Dringendsten versorgt werden können und auch eine langfristige Hilfe möglich ist.

„Am schwierigsten ist die Lage am Stadtrand und in den ländlichen Gebieten", schilderte Loncar laut Mitteilung der Caritas der Diözese Graz-Seckau. Die Menschen wollten ihre zerstörten Häuser nicht verlassen, weil sie ihr Anwesen und Vieh versorgen müssen oder Angst vor Plünderungen haben. „Sie bleiben Tag und Nacht im Freien, sie schlafen in Autos oder unter provisorischen Nylon- und Planendächern", sagte die Caritasdirektorin. Wohnwagen und Container für die Menschen würden daher dringend gebraucht.

Schäden in Petrinja
Schäden in Petrinja

Katastrophenschutz und Rettungsorganisation bauen laut Loncar Strukturen für die weitere Hilfe auf. Freiwillige und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wie der kroatischen Caritas brächten Hilfsgüter zu den Menschen, die Häuser und Wohnungen verloren haben und schwer erreichbar sind, weil Straßen teils unpassierbar sind. Sachspenden von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Kleidung und Schuhen gibt es nach Angaben der Zagreber Caritas-Chefin derzeit ausreichend, auch weil viele Menschen aus den nicht betroffenen umliegenden Regionen Kleidung und Nahrungsmittel in das Katastrophengebiet bringen.

Schäden in PetrinjaGanze Häuser stürzten ein
Schäden in PetrinjaGanze Häuser stürzten ein

„Wiederaufbau wird sehr lange dauern"


„Der Wiederaufbau wird sehr lange dauern", zeigte sich Caritasdirektorin Loncar überzeugt. Die Menschen seien durch das zweite schwere Erdbeben in diesem Jahr in der Region und durch die zahlreichen Nachbeben traumatisiert, daher wird auch psychosoziale Hilfe über lange Zeit notwendig sein. Die Hilfsorganisationen vor Ort richten sich darauf ein, dass Unterstützung sehr langfristig notwendig sein wird.


(kap – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

31. Dezember 2020, 13:47