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Antonio Guterres bei einer Videoschalte (Archivbild) Antonio Guterres bei einer Videoschalte (Archivbild)  ((c) dpa-pool)

Guterres bei Klimagipfel: „Globalen Klimanotfall ausrufen“

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat zur Eröffnung des internationalen Klimagipfels an diesem Samstag vor einem „katastrophalen Temperaturanstieg“ um 3 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts gewarnt. Es sei in diesem Zusammenhang nötig, dass alle Staaten einen globalen Klimanotstand“ ausriefen, so der Portugiese zu den hochrangigen Teilnehmern an dem Gipfel.

„Fünf Jahre nach Paris gehen wir immer noch nicht in die richtige Richtung", sagte er. Die 2015 abgegebenen Verpflichtungen reichten nicht aus, um die angezielte Eindämmung der Erderwärmung zu erreichen, und selbst diese Zusagen würden nicht erfüllt. Die Welt stehe vor einem „dramatischen Notstand“.

38 Staaten hätten den Klimanotfall bereits ausgerufen und so gezeigt, dass sie die Lage ernst nähmen, so Guterres. Er bitte nun ale anderen Staaten dringend, sich dieser Politik anzuschließen. Das Europaparlament hatte im November 2019 den Klimanotfall für die gesamte Europäische Union erklärt.

EU bereit zur Zusammenarbeit 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verwies auf das Ziel der Union, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 zu senken. Europa sei bereit, mit gleichgesinnten Ländern noch ehrgeizigere Verpflichtungen einzugehen. Entwicklungsländer wolle man dabei unterstützen, wie in der EU Emissionen und Wirtschaftswachstum zu entkoppeln.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) führte als deutschen Beitrag den Ausstieg aus der Atomkraft und der Kohleverstromung an. „Deutschland weiß um seine Verantwortung und darum, dass ehrgeizige Ziele auch ehrgeizige nationale Beiträge erfordern“, sagte sie. Neben dem Ausbau regenerativer Energien nannte sie als Maßnahmen die CO2-Bepreisung und den nationalen Emissionshandel ab 2022 für Verkehr und Wärme.Alle Staaten müssten Klimaschutz-Investitionen finanzieren können. Dafür wolle Deutschland knapp 500 Millionen Euro bereitstellen. „Deutschland hält seine Zusage ein, seine Haushaltsmittel zur Klimafinanzierung bis 2020 auf jährlich 4 Milliarden Euro zu verdoppeln“, sagte Merkel. Auch in Zukunft werde Deutschland einen „angemessenen Beitrag“ leisten.

Weiter verwies Merkel auf die Green Recovery Initiative gemeinsam mit der Weltbank, um 160 Milliarden US-Dollar an Wirtschaftshilfen auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz auszurichten. „Sich als Weltgemeinschaft ehrgeizige Ziele zu setzen, ist das eine; sie zu erreichen, das andere. Das eine wie das andere wollen wir schaffen“, sagte Merkel. Dieses Zeichen wünsche sie sich von der UN-Klimakonferenz COP 26 in Glasgow, die wegen Corona auf das kommende Jahr verschoben worden war.

Vatikan wird emissionsfrei

Papst Franziskus hatte in seiner Videobotschaft am Samstag zu einer Kurswende aufgerufen und erklärt, der Vatikan werde bis 2050 völlig emissionsfrei sein. 

(kna - cs)

 

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13. Dezember 2020, 11:41