Zentralafrika: Kardinal trauert um Imam
Der Kardinal würdigte den mit 66 Jahren verstorbenen Imam als „Gelehrten, ein Mann der Weisheit, der wusste, wie man Einigkeit schafft, der Respekt und Wertschätzung für den anderen hatte“. Man habe sich Seite an Seite für Respekt und Achtung der einen für die anderen eingesetzt, so der Kardinal, der den verstorbenen Imam als „meinen großen Bruder" bezeichnete.
Der in seinem Land weithin respektierte Muslimgelehrte war einer der Gründer der Plattform der Religiösen Bekenntnisse der Zentralafrikanischen Republik (Platform of Religious Confessions of the Central African Republic, PCRC). Diese führt seit 2012 katholische und protestantische Kirchen sowie die von Imam Kobine vertretene muslimische Gemeinschaft zusammen.
Religionen als Friedensstifter
Die interreligiöse Plattform hatte eine wichtige Mittlerfunktion in dem Bürgerkrieg, der das Land 2013 erschütterte. Dabei kämpften die muslimischen Seleka-Rebellen gegen die christliche Anti-Balaka-Miliz (Anti-Macheten-Miliz), beide bewaffneten Gruppen säten Terror im Land. 2014 unterzeichneten sie ein Friedensabkommen, an dessen Zustandekommen die interreligiöse Friedensplattform entscheidenden Anteil hatte. Im Jahr darauf, 2015, erhielt sie als Anerkennung für ihr Wirken den Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen. Der Imam und der Kardinal nahmen im selben Jahr zusätzlich den Aachener Friedenspreis entgegen.
Zu den jüngsten Initiativen, die Imam Omar Kobine Layama zusammen mit den anderen Religionsführern gefördert hat, gehört die Interreligiöse Partnerschaft für die Festigung des Friedens in der Zentralafrikanischen Republik (kurz CIPP). Dieses Projekt führt christliche und islamische NGOs zusammen, die den Friedensprozess in dem afrikanischen Land unterstützen.
(fides, 01.12.2020)
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