Bosnien: Erste Flüchtlinge in Zelten einquartiert
Schwerer Schneefall habe die Notfall-Arbeiten nahe des ausgebrannten Flüchtlingslagers Lipa verlangsamt. Daher hätten noch nicht alle Betroffenen einziehen können, schrieb der Missionschef der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Bosnien und Herzegowina, Peter Van der Auweraert, am Freitagabend auf Twitter. Am Samstag jedoch würden alle eine Unterkunft bekommen. Er sprach von einem „wichtigen Schritt nach vorn“.
Offiziellen Angaben nach sollen rund 900 Menschen in den von der Armee bereitgestellten Zelten mit Toiletten und Waschmöglichkeiten Platz finden. Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass in den Wäldern der Region mehrere Hundert weitere Menschen bei eisigen Temperaturen unter freiem Himmel übernachten. Die EU hatte die bosnische Regierung dafür kritisiert, dass die Schutzsuchenden unter menschenunwürdigen Bedingungen ausharren müssen.
Zurück im ausgebrannten Lager
Das Lager Lipa nahe der bosnischen Stadt Bihac war kurz vor Weihnachten von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geräumt worden, weil die bosnischen Behörden es nicht winterfest gemacht hatten. Kurz darauf brannten die Zelte aus; den damaligen Berichten zufolge hatten Bewohner das Feuer selbst gelegt.
Der Versuch der bosnischen Behörden, die Menschen mit Bussen in eine ehemalige Kaserne im Süden des Landes zu bringen, scheiterte am Widerstand von Anwohnern. Daraufhin wurden die Flüchtlinge und Migranten in das ausgebrannte Lager zurückgebracht.
(kna – sk)
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