Indien: Bereits 100 Tage Haft für Pater Stan Swamy
Am vergangenen 8. Oktober wurde Pater Swamy, der indische Jesuitenaktivist für die Rechte indigener Völker im Bundesstaat Jharkhand, mit dem Vorwurf des Terrorismus und der Aufwiegelung verhaftet, eine Freilassung ist noch nicht in Sicht. Wiederholt wurde auf die Widersprüchlichkeit der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe hingewiesen, doch auch sein fragiler Gesundheitszustand inmitten der Covid-19-Pandemie konnte die Behörden bislang nicht überzeugen, die Haft auszusetzen.
Erst am Freitag haben sich die Christen im Land erneut für seine Freilassung eingesetzt. Am Freitag nahmen mehrere Gläubige und Aktivisten aus dem Bundesstaat Jharkhand mit Kerzen und Transparenten an einer Prozession in der Stadt Dumka teil, um friedlich gegen die Inhaftierung des Ordensmanns zu protestieren. Auch einige Vertreter anderer Religionen schlossen sich der Initiative an.
„Pater Stan hat die Sache unserer armen Stammesangehörigen verteidigt und ist ein Beispiel für alle Christen“, sagte einer der Demonstranten der katholischen Online-Zeitung Matters of India. Inzwischen erneuert auch die Jesuitenkonferenz von Südasien ihre Mobilisierung für die Freilassung des Paters. Zu den aktivsten Stimmen gehört die von Cedrik Prakash, der sich ebenfalls seit Jahren für die Menschenrechte einsetzt und die Hashtags #StandwithStan und #FreeStanSwamy auf Twitter lanciert hat.
Der Fall wird auch vom Büro der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte beobachtet. Am Samstag leitete die Sonderberichterstatterin für Menschenrechtsaktivisten, Mary Lawlor, eine Zoomkonferenz, in deren Verlauf die Unrechtmäßigkeit seiner Verhaftung erneut bekräftigt wurde.
Pater Swamy, der an der Parkinson-Krankheit leidet, wird beschuldigt, angebliche Verbindungen zu maoistischen Rebellen zu haben und an den Unruhen beteiligt gewesen zu sein, die 2018 in Bhima-Koregaon im Bundesstaat Maharashtra ausbrachen. Vorwürfe, die der Kirchenmann stets zurückgewiesen hat.
(vatican news - cs)
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