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Christen im Irak: eine Minderheit, die Schutz braucht Christen im Irak: eine Minderheit, die Schutz braucht  

Irak: Schiiten-Politiker offen für Rückgabe von Häusern an Christen

Der schiitische Geistliche und Politiker Muqtada al Sadr hat einen Ausschuss für die Rückgabe von illegal enteignetem Besitz von Christen gegründet. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die Aktion soll auch für jene christlichen Familien gelten, die in den vergangenen Jahren aus dem Irak geflüchtet sind.

Aufgabe des neu gegründeten Ausschusses ist es, Beschwerden in Bezug auf illegale Enteignungen christlicher Besitztümer zu prüfen, zu denen es in den vergangenen Jahren im Irak gekommen war. Enteignete Personen können laut einer zu Jahresbeginn veröffentlichten Mitteilung ihre Rechte am Besitz von Immobilien und Grundstücken per Mail und Whatsapp geltend machen.

Al Sadr, als konservativer schiitischer Geistlicher bekannt, bekundete Fides zufolge seine Absicht, Gerechtigkeit wiederherzustellen und Verstöße gegen die Eigentumsrechte der „christlichen Brüder" zu beenden. Das gelte auch im Fall von Enteignungen, für die Angehörige der schiitischen Bewegung unter Leitung von al Sadr verantwortlich waren. Die Aufforderung, Fälle illegaler Enteignungen zu melden, richtet sich auch an Familien von Christen, die den Irak in den vergangenen Jahren verlassen haben. Beanspruchungen von illegal enteignetem Besitz können bis zum Ende des nächsten Ramadan an das Komitee geschickt werden.

Neujahrsbesuch beim Patriarchen

Am Morgen des 3. Januar 2021 besuchte eine von Muqtada al Sadr entsandte Delegation unter der Leitung von Sheikh Salah al-Obaidi den chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako, um dem Oberhaupt der chaldäischen Kirche eine Glückwunschbotschaft für die Weihnachtsfeiertage zu überbringen, so Fides weiter. Dabei überreichte die schiitische Delegation die Kopie des Dokuments, mit dem al Sadr den Ausschuss einsetzte.

Kardinal Sako seinerseits dankten Muqtada al Sadr für die Initiative, die darauf abziele, die Ungerechtigkeiten gegen christlichen Bürger zu beenden. Der Patriarch hob hervor, wie wichtig es sei, den Schutz des Gemeinwohls der Nation zu gewährleisten und dies über jedes private oder sektiererische Interesse stellen.

Vertreibung und Ermordung irakischer Christen - und Neuanfang

Bereits Anfang 2016 hatte Muqtada al Sadr die Rechte von Christen im Hinblick auf ihre Häuser verteidigt und die Rückgabe des Besitzes eingefordert, so Fides. Die Vertreibung und Ermordung christlicher Familien aus dem Irak durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ begann im August 2014. Mehr als 120.000 Menschen christlicher Konfession ergriffen die Flucht, nicht wenige von ihnen landeten in Europa. Für die christlich geprägte Ninive-Ebene ist unter Beteiligung von Hilfswerken wie Kirche in Not ein Wiederansiedelungsprogramm für christliche Familien eingerichtet. 

Papst Franziskus will als erster Papst der Geschichte im kommenden März den Irak besuchen.

(fides – gs)

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05. Januar 2021, 14:27