Sant'Egidio begrüßt Abschaffung der Todesstrafe in Kasachstan
„Wichtiger Schritt“ der Achtung des Lebens
Die Abschaffung der Todesstrafe in Kasachstan sei ein „wichtiger Schritt auf dem Weg der Achtung des Lebens“, heißt es in einer am Samstagabend in Rom veröffentlichten Erklärung der Bewegung Sant'Egidio. Die Gemeinschaft werde auch weiterhin „alle Initiativen Kasachstans begleiten, die das Leben unter allen Umständen und in jeder Situation schützen wollen“.
Im September internationalem Pakt beigetreten
Seit Samstag ist die Todesstrafe in Kasachstan offiziell abgeschafft. Das zentralasiatische Land setzte das Zweite Fakultativprotokoll zum internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte in Kraft, nachdem es im September diesem Pakt beigetreten war. Mit diesem Schritt werden alle seit 2003 verhängten Todesstrafen, die seit damals aber nicht mehr ausgeführt worden waren, in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.
Sant'Egidio erklärte weiter, die Gemeinschaft habe das Land im Vorfeld bei verschiedenen internationalen Tagungen über Fragen des Justizsystems und des Friedens begleitet. Daran habe zum Teil auch der Präsident der Republik, Kassym-Jomart Tokayev, teilgenommen.
Auf Nachbarländer ausgestrahlt
Wichtige Vorarbeit, so Sant'Egidio weiter, hätten auch Tamara Chikunova (72) und ihre Vereinigung „Mütter gegen Todesstrafe und Folter“ geleistet. Die Menschenrechtsaktivistin, deren Sohn 1999 fälschlicherweise des Mordes angeklagt und 2000 hingerichtet wurde, habe im zentralasiatischen Bereich der ehemaligen Sowjetunion fast zwanzig Jahre lang unermüdlich für die Abschaffung der Todesstrafe gekämpft und zunächst in Usbekistan ganz wesentlich zum Ende der Todesstrafe 2008 beigetragen. Dieses Ereignis habe auf die Nachbarländer ausgestrahlt und sogar in der Mongolei die Abschaffung der Todesstrafe erwirkt.
(kath.ch - cs)
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