Nigeria: „Boko Haram wird uns niemals unseren Glauben nehmen“
„Boko Haram wird uns niemals unseren Glauben nehmen“, betont Bischof Doeme. Vergangenes Jahr habe es in seiner Diözese mehr Katholiken gegeben, als vor Beginn der islamistischen Anschläge. Mehr als 200 Kirchen wurden niedergebrannt, ebenso einige kirchliche Schulen. Er lasse sich von den Überfällen nicht entmutigen, erklärte Bischof Doeme gegenüber „Kirche in Not“: „Unser Glaube wird immer stärker und stärker. In einer Gemeinde in meinem Bistum Maiduguri wurden an Heiligabend 100 Menschen getauft. So lange das Reich Gottes besteht, werden es keine bösen menschlichen Gewalten überwinden. Gott wird Boko Haram zu seiner Zeit zerschlagen.“
Trotz Terror wachsen die christlichen Gemeinden
Zu Weihnachten gab es auch andernorts wieder Attacken: Wie internationale Medien berichteten, wurde das Dorf Pemi im Nordosten Nigerias, das zum Bundestaat Borno gehört, am Heiligabend von bewaffneten Angreifern überfallen. Dabei wurden mindestens elf Personen getötet und das Gotteshaus der evangelikalen „Church of Brethren“ niedergebrannt. Wenig später traf es dann die Gemeinde in Garkida im benachbarten Bundesstaat Adamawa. Dort wurden örtlichen Sicherheitsbehörden zufolge acht Menschen getötet. Pemi liegt unweit des Ortes Chibok, wo im Jahr 2014 mehr als 270 mehrheitlich christliche Schülerinnen entführt worden waren.
Rund 12.000 Christen seit 2015 getötet
Nach Angaben der nigerianischen Organisation „International Society for Civil Liberties an the Rule of Law“ wurden seit Juni 2015 an die 12.000 Christen in Nigeria getötet. Auch an Weihnachten wurden bereits in der Vergangenheit wiederholt Christen ermordet: 2019 enthaupteten Angehörige der Terrorgruppe ISWAP (Islamic State West African Province, Islamischer Staat von Westafrika) am ersten Weihnachtstag zehn Christen. Auf das Konto von Boko Haram ging ein Überfall auf ein überwiegend von Christen bewohntes Dorf mit sieben Todesopfern am selben Tag.
„Die Angriffe sollen die Gemeinden verängstigen“, so Bischof Doeme. Die Schwierigkeiten der nigerianischen Regierung, die islamistischen Einheiten zu bekämpfen, führt der Bischof auch auf Indiskretionen in den Sicherheitsbehörden zurück: „Es gibt Saboteure, die Informationen an Boko Haram weitergeben.“ Dashe Doeme dankte für alle Unterstützung in dieser schweren Zeit: „Unsere größte Unterstützung kommt von ,Kirche in Not’. Ohne das Hilfswerk würde meine Diözese zusammenbrechen. Wir werden weiterhin für die Wohltäter beten und sie in Ehren halten.“
(pm - sst)
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