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Weihbischof Moses Chikwe aus der Erzdiözese Owerri im Süden Nigerias Weihbischof Moses Chikwe aus der Erzdiözese Owerri im Süden Nigerias 

Nigeria: Entführter Weihbischof wieder frei

Nur wenige Stunden nach dem Gebetsaufruf des Papstes für Entführungsopfer in Nigeria sind der entführte Weihbischof Moses Chikwe und sein Fahrer wieder freigelassen worden. Die beiden kurz nach Weihnachten entführten Männer seien am Abend des 1. Januar wieder auf freien Fuß gesetzt worden, gab der Erzbischof von Owerri bekannt.


Weihbischof Chikwe sei „nach der traumatischen Erfahrung sehr schwach“, schreibt Erzbischof Anthony J.V. Obinna in seiner Erklärung. Er habe den Weihbischof noch am Abend der Freilassung zu Hause besucht, um sich ein Bild von dessen Zustand zu machen. Dessen Fahrer Robert Ndubuisi sei zur Behandlung einer „tiefen Schnittwunde an der Hand, die ihm die Kidnapper zugefügt haben“, umgehend ins Krankenhaus gebracht worden.

Zum Nachhören - was in Nigeria passiert ist

Erzbischof Obinna dankt in seiner Erklärung Papst Franziskus für seine Worte beim Angelus. Bei seinem Mittagsgebet am Neujahrstag hatte der Papst auf das Schicksal von Entführungsopfern in Nigeria verwiesen und zum Gebet für die nigerianische Erzdiözese Owerri aufgerufen. Er bitte den Herrn darum, dass alle Menschen, die in Nigeria Opfer ähnlicher Vorfälle seien, unversehrt wieder in Freiheit gelangten; das „geliebte Land“ möge Sicherheit, Eintracht und Frieden finden, unterstrich Franziskus.

Anerkennung gegenüber Bemühungen der Behörden

Auch dem Apostolischen Nuntius in Nigeria Erzbischof Antonio G. Filipazzi, der während der Entführung den Kontakt zum Erzbischof von Owerri und dem Vatikan aufrechterhalten habe, gebühre Dank, schreibt der nigerianische Erzbischof weiter. Mit Blick auf die Freilassung der Entführten erwähnte Erzbischof Anthony J.V. Obinna in seiner Erklärung anerkennend die gemeinsamen Bemühungen der Behörden und Sicherheitskräften der nigerianischen Bundesstaaten Imo und Anambra um eine Freilassung der beiden Entführungsopfer.

Weihbischof Moses Chikwe und sein Fahrer waren am Abend des 27. Dezember durch Bewaffnete entführt worden. Bis zuletzt fehlte von beiden jede Spur. Erzbischof Obinna hatte zuletzt gleichwohl Nachrichten von einer Ermordung seines Weihbischofs dementiert. Ob Lösegeld geflossen ist, wurde nicht bekannt. Ein Sprecher der Diözese Owerri hatte angegeben, es seien keine entsprechenden Forderungen von Seiten der Entführer eingegangen.

Kritik an Schutzlosigkeit der Zivilbevölkerung und Straflosigkeit

In Nigeria werden immer wieder Zivilisten und auch Priester und Ordensleute entführt. Die Kirche weist regelmäßig auf die prekäre Sicherheitslage und Schutzlosigkeit der Zivilbevölkerung hin. Die regelmäßigen Morde und Entführungen in Nigeria stellten „mittlerweile eine erhebliche Bedrohung für alle Bürger“ dar, sagte Mitte Dezember der Erzbischof von Abuja, Ignatius Ayau Kaigama. Er kritisierte in diesem Zusammenhang eine „offensichtliche Straflosigkeit, die unter keinen Umständen gerechtfertigt werden kann“.

(pm – pr)
 

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02. Januar 2021, 10:00