Slowakei: Keine öffentlichen Gottesdienste bis 24. Januar
An „privaten“ Gottesdiensten, die gestreamt werden, dürfen einschließlich des Zelebranten maximal fünf Personen beteiligt sein, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass diese Personen nur als „unentbehrliche Assistenten“ zugelassen sind und keinesfalls Personen umfassen dürfen, die „auf einer Anwärterliste aufscheinen oder mit Gottesdiensten auf Meinung eingetragen sind“. Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse können abgehalten werden, doch dürfen an ihnen nicht mehr als sechs Personen einschließlich des Priesters teilnehmen. Die Kirchen können offengehalten werden, doch dürfen in ihnen keine Massenveranstaltungen wie „öffentliche Beichten oder die Austeilung der Kommunion“ stattfinden. Sterbenden dürfen aber die „notwendigen Sakramente gespendet werden“.
Sorge um sich selbst und die Nächsten
Auch in ihrem Neujahrshirtenbrief nehmen die Bischöfe auf die Herausforderung durch die Covid-19-Pandemie Bezug. Die weltweite Pandemie werde „auch auf das neue Jahr ihren dunklen Schatten werfen“. Berechtigt sei daher die Sorge um sich selbst und die teuren Nächsten; nicht alles liege in den eigenen Händen, man werde „den großen Segen Gottes brauchen, der aus der weisen Vorsehung des Herrn quillt“.
Im Mittelpunkt des Hirtenbriefs stand jedoch die Volkszählung, die in der Slowakei vom 15. Februar bis zum 31. März elektronisch durchgeführt wird. Nach zehn Jahren soll sie wiederum „ein möglichst getreues Bild auch des religiösen Status der Bevölkerung der Slowakei“ bieten. Diese lebe heute „in einer freien und demokratischen Gesellschaft“, und so „wie wir uns dazu bekennen, ein Mann oder eine Frau zu sein, oder uns zur eigenen Nationalität bekennen als der slowakischen, ungarischen, als Roma oder sonst einer“, so sollten sich die Gläubigen „zum Glauben ihrer Kirche“ bekennen.
Herausforderungen für die Kirche
Nachdem schon die Volkszählung von 2011 in der Slowakischen Republik einen - wenngleich im Vergleich zur Tschechischen Republik nicht dramatischen - Einbruch gebracht hat, steht die katholische Kirche diesmal auf einem dreifachen Prüfstand: Den ersten bildet die bis heute nicht aufgearbeitete Abberufung des Erzbischofs von Trnava Robert Bezak im Jahr 2012, den zweiten die Neuordnung der finanziellen Beziehungen von Kirche und Staat im Jahr 2019 und den dritten die Rolle des politischen Katholizismus in der aktuellen Regierung von Ministerpräsident Igor Matovic.
(kap – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.