Fokolar-Bewegung wählt Palästinenserin zu neuer Präsidentin
Margaret Karram wurde 1962 in Haifa in Israel geboren und ist damit die erste Nicht-Italienerin an der Spitze der 1940 gegründeten Fokolar-Bewegung. Sie folgt auf Maria Voce, die ihr Amt auch als Altersgründen abgab. Das päpstliche Dikasterium für Laien, Familie und Leben hat die Wahl der Präsidentin bestätigt, wie in den Statuten der Bewegung vorgesehen.
Die Katholikin Karram ist israelische Staatsbürgerin mit der Muttersprache Arabisch. Sie hat ein abgeschlossenes Judaistik-Studium an der Hebrew University of Los Angeles (USA) und war in verschiedenen verantwortlichen Positionen für die Fokolare in Los Angeles und in Jerusalem tätig. Darüber hinaus wirkte sie in Kommissionen und Organisationen zur Förderung des Dialogs zwischen den drei monotheistischen Religionen, so etwa in der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog, in der Versammlung der Katholiken des Heiligen Landes und in der Organisation ICCI (Interreligiöser Koordinationsrat in Israel). Karram arbeitete 14 Jahre lang im italienischen Generalkonsulat in Jerusalem.
Vielsprachig und dialogerfahren
Seit 2014 ist sie im Internationalen Fokolar-Zentrum als Beraterin für Italien und Albanien tätig und mitverantwortlich für den Dialog zwischen kirchlichen Bewegungen und neuen katholischen Gemeinschaften. Sie spricht Arabisch, Hebräisch, Italienisch und Englisch. Im Jahr 2013 wurde sie mit dem Mount Zion Award for Reconciliation ausgezeichnet, den sie gemeinsam mit der jüdischen Gelehrten und Forscherin Yisca Harani für ihr Engagement für die Entwicklung des Dialogs zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen erhielt. Im Juni 2014 nahm Margaret Karram als Teil der christlichen Delegation am Friedensgebet für das Heilige Land in den Vatikanischen Gärten teil, zu dem Papst Franziskus den damaligen Präsidenten Israels Shimon Peres und Palästinenserpräsidenten Abu Mazen eingeladen hatte.
An der derzeit laufenden Generalversammlung der Fokolare beteiligten sich 359 Menschen aus allen Kontinenten. Sie repräsentieren die verschiedenen Kulturen, Generationen, Berufungen und Glaubensrichtungen, die in der Bewegung vertreten sind. Den Statuten der von Chiara Lubich gegründeten Fokolar- Bewegung zufolge muss es zwingend eine Frau sein, die mit der Präsidentschaft der Bewegung betraut ist.
(vatican news/pm - gs)
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