Japan: 40 Prozent mehr Schüler-Suizide nach COVID
In den vergangenen Jahren seien Suizide unter Erwachsenen in Japan etwas zurückgegangen, aber bei Minderjährigen nähmen sie laufend zu, so der Generalsekretär der Päpstlichen Missionswerke in Japan. Die Hauptursache für diese Todesfälle sei Mobbing, das auch unter Mädchen immer weiter verbreitet sei. Die meisten Schul-Suizide seien nach der Sommerpause und dem Wiedereintritt in die Schule zu verzeichnen. „In diesem Jahr befürchte ich, dass der Lockdown die psychische Gewalt auf der digitalen Ebene weiter gefördert hat. Und wenn man sich dann wieder trifft, explodieren die Probleme", so Pater Villa.
Zwar gebe es in japanischen Schulen inzwischen einen psychologischen Dienst, die Jugendlichen hätten aber Scheu, sich zu öffnen. Manchmal bemerkten selbst die Familien nicht die seelischen Schwierigkeiten ihrer Kinder, außer wenn es sich körperlich zeige. „Auf den Schultern der Jugendlichen lastet vor allem eine Gesellschaft, in der der Wettbewerb schon in der Schule sehr stark ist: Diejenigen, die es am schwersten haben, fühlen sich ausgegrenzt“, so der Ordensmann.
(asianews – gs)
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