Ungarn: Jesuit Jalics gestorben
Seit 1978 lebte Jalics in Deutschland und wirkte als Exerzitienleiter. Er gilt als Begründer einer eigenen Meditationsschule, die sich auch aus seinen Hafterfahrungen speist. Für Spekulationen sorgte in der Vergangenheit die Rolle des heutigen Papstes Franziskus bei der Verschleppung und Einkerkerung Jalics durch das Militär nach dem Putsch 1976. Der heutige Papst war damals Leiter der Jesuitenprovinz in Argentinien.
Jalics selbst hatte jedoch unmittelbar nach der Papstwahl im März 2013 die Darstellung eines schuldhaften Verhaltens von Bergoglio zurückgewiesen. Er, Jalics, sei selbst damals getäuscht worden und Fehlinformationen aufgesessen. Im Oktober 2013 wurde Jalics von Papst Franziskus zu einer privaten Begegnung im Vatikan empfangen. Bereits in den 1990er Jahren waren er und Bergoglio zusammengetroffen; beide feierten als sichtbares Zeichen der Aussöhnung gemeinsam die Messe.
Der am 16. November 1927 in Budapest geborene Jalics trat 1947 ins Noviziat der Jesuiten ein. Er studierte in Pullach bei München und im belgischen Löwen Philosophie. Nach weiteren Studien in Chile und Argentinien wurde er dort Dozent für Fundamentaltheologie und Dogmatik. 1984 gründete Jalics ein Exerzitienhaus in Wilhelmsthal, Naturpark Frankenwald, das er bis 2004 leitete. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick dankte Jalics in einem Brief zum 90. Geburtstag für sein fruchtbares Wirken für Menschen, Kirche und Gesellschaft.
(kna – mg)
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