Ägypten: Muslime dürfen Kirchen bauen
In den letzten Jahrzehnten war die Angelegenheit im mehrheitlich islamischen Ägypten ein Tabu. Muslime waren nicht berechtigt, in irgendeiner Form am Bau nichtislamischer Kultstätten mitzuwirken. Ohnehin gab es bis vor kurzem kaum offizielle Baugenehmigungen für christliche Kirchen am Nil.
Das hat sich unter dem derzeitigen Regime allerdings teilweise geändert. Derzeit sind in allen Landesteilen 44 Kirchen im Bau. Außerdem sollen 16 koptische Kirchen restauriert werden. Die koptische Minderheit unterstützt mehrheitlich die derzeitige Regierung unter Abdel-Fatah as-Sisi, einem früheren General, der 2013 durch einen Putsch an die Macht kam.
Unter Muslimen ist die Fatwa umstritten
Großmufti Shawki Allam hatte am 24. Januar geurteilt, Muslime dürften „gegen Bezahlung am Bau von Kirchen mitarbeiten oder mitwirken“. In der Bevölkerung ist die Fatwa umstritten. Vor allem in ländlichen Regionen kommt es immer wieder zur Diskriminierung von koptischen Christen.
Christen stellen etwa zehn Prozent der fast 95 Millionen Ägypter. In den Jahren 2016 und 2017 kam es wiederholt zu blutigen Attentaten auf Christen.
(asianews - sk
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