Indonesien: Mehr Sicherheit für Kirchen gefordert
Mit Blick auf die kommenden Feiertage ermutigte Indonesiens Minister für religiöse Angelegenheiten, Yaqut Cholil Qoumas, die Christen dazu, trotz des Anschlages ihr Osterfest zu feiern und keine Angst zu haben. Der Politiker, der der getroffenen Gemeinde in Makassar einen Solidaritätsbesuch abstattete und auch mit Verletzten im Krankenhaus sprach, forderte Polizei und Sicherheitskräfte dementsprechend dazu auf, Schutzmaßnahmen für die Gemeinden zu verstärken. Auch rief er dazu auf, nationale und internationale kriminelle Netzwerke aufzudecken, die solche Anschläge verüben und planen.
Die Erzdiözese Makassar rief ihre Gläubigen zu Ruhe und Wachsamkeit auf. Messen und pastorale Aktivitäten wurden für ein paar Tage ausgesetzt. Man hoffe aber, dass die Ostermessen stattfinden könnten, gab die Diözese laut Fides bekannt.
IS-Sympathisant unter den Tätern
Ein Selbstmordanschlag vor der katholischen Kathedrale des Heiligsten Herzens Jesu hatte am Sonntag mindestens 20 Menschen verletzt, die noch in Krankenhäusern behandelt werden. Nach ersten Ermittlungen wurde bekannt, dass einer der beiden Selbstmordattentäter Mitglied der islamistischen Gruppe „Jamaah Ansharut Daulah“ (JAD) war, die den Islamischen Staat (IS) unterstützt. Die Gruppierung hat bereits mehrere Anschläge auf Kirchen in Indonesien und auf den Philippinen verübt.
Ein Angriff gegen die Menschheit
Wie Kardinal Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo, Erzbischof von Jakarta und Präsident der indonesischen Bischofskonferenz, der Presseagentur Sir gegenüber verlauten ließ, habe das Attentat „jeden in Indonesien geschockt, nicht nur die Katholiken." Er habe „Beileidsbekundungen von unserem Präsidenten, vom Minister für religiöse Angelegenheiten, von den Führern aller Religionsgemeinschaften erhalten,“ so der Erzbischof. „Alle haben die brutale Gewalt verurteilt. Ihre Aussage ist klar: Das Selbstmordattentat ist nicht nur ein Angriff gegen Katholiken, sondern gegen unser Land und auch gegen die Menschheit. Keine Religion der Welt lehrt Gewalt".
Papst Franziskus hatte beim Angelus-Gebet am Sonntag zum Gebet für die Opfer von Makassar aufgerufen. Der indonesische Präsident Joko Widodo betonte nach der Attacke vom Sonntag, dass Terrorismus und Radikalismus im Widerspruch zu religiösen Werten stehen und rief dazu auf, solche Tendenzen zu bekämpfen. Das Land wird in den letzten Jahren durch eine Serie an Selbstmordanschlägen auf Kirchen und öffentliche Plätze erschüttert.
(fides/ucanews – pr)
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