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Proteste gegen den Militärputsch in Mandalay: Ein verwundeter buddhistischer Mönch wird ärztlich behandelt Proteste gegen den Militärputsch in Mandalay: Ein verwundeter buddhistischer Mönch wird ärztlich behandelt 

Myanmar: Buddhistischer Mönchsrat fordert Ende der Gewalt

Auch das höchste Gremium des Buddhismus in Myanmar unterstützt die „Bewegung für zivilen Ungehorsam“ (CDM), die sich für ein Ende der Gewalt in dem Land einsetzt. Die Niederschlagung der Proteste gegen den Putsch vom 1. Februar sowie die Verhaftung friedlicher Zivilisten müsse aufhören, sagte einer der 47 Äbte des staatlichen buddhistischen Mönchsrats Sangha Maha Nayaka am Mittwoch dem Nachrichtenportal Myanmar Now.

Das „State Saṅgha Maha Nayaka Committee“ besteht aus 47 Mitgliedern und ist ein von der Regierung ernanntes Gremium hochrangiger buddhistischer Äbte. Nun gab dieses Komitee bekannt, seine Aktivitäten inmitten des gewaltsamen Vorgehens der Junta gegen die Anti-Putsch-Demonstranten einzustellen.

Laut „Myanmar Now“ traf sich der Mönchsrat am Dienstag und forderte ein sofortiges Ende der Angriffe auf die Demonstranten. Das berichtete ein Mitglied des Komitees am Dienstagabend gegenüber Myanmar Now. Der Abt sagte demnach, dass eine offizielle Erklärung erst herausgegeben werden würde, nachdem dies dem Unionsminister für religiöse Angelegenheiten und Kultur vorgelegt worden sei. Diese „offizielle Mitteilung“ sollte an diesem Donnerstag ergehen.

Verhaftungen stoppen und Plünderungen verhindern

Zu den Forderungen des „Sangha Maha Nayaka“ gehöre die Forderung, dass das gewaltsame Vorgehen gegen und die Verhaftungen von unbewaffneten Zivilisten gestoppt und die Plünderungen und Zerstörungen von Volkseigentum verhindert werden sollen.

Das Komitee sagte, dass die „Zukunft und der Stolz aller Bürger Myanmars“ - besonders der jungen Generation - berücksichtigt werden müssten. Es forderte die zuständigen Behörden auf, Handlungen zu unterlassen, „die das Bild der Nation, ihrer Rassen, Religionen und Kulturen trüben könnten“.

Die Äbte forderten auch alle Beteiligten auf, Lösungen für die Krise zu finden, indem sie am Prinzip der liebenden Güte festhalten und sich auf den Dialog einlassen.

Das Komitee sagte, dass es seine Aktivitäten vollständig einstellen werde, bis sich die politische Situation entspannt habe, Stabilität erreicht sei und sich die Bürger frei bewegen könnten.

Es habe keinen Streit unter den Ma Ha Na-Äbten darüber gegeben, ob man die Junta auffordern sollte, ihr gewaltsames Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung zu beenden, sagte das Komiteemitglied.

Priester beten für Gerechtigkeit

Die CDM äußerte unterdessen auf Twitter die Befürchtung, die Junta werde den Mönchsrat unter Hausarrest stellen. Im mehrheitlich christlichen Unionsstaat Kachin hatten am Mittwoch am zweiten Tag in Folge Priester und Gläubige des Kachin Baptist Council (KBC) in der Hauptstadt Myitkyina Gebete für Gerechtigkeit und Föderalismus organisiert. Die Baptisten haben in Kachin mehr als 400.000 Mitglieder.

Putsch und Gewalt gegen die Demonstranten in Myanmar werden auch von internationalen katholischen Organisationen verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung zeigten sich SIGNIS, Pax Christi International und die Fokolar-Bewegung am Mittwoch solidarisch mit dem Volk von Myanmar. Kardinal Andrew Yeom Soo-jung, Erzbischof der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, verurteilte die Gewalt und das Blutvergießen in Myanmar. Militär und Polizei gehen weiter mit Waffengewalt gegen Demonstranten in Yangon (Rangun), Mandalay und anderen Städten vor. Die Zahl der Toten ist seit Beginn des Putsches auf über 190 gestiegen.

Die CDM greift derweil zu kreativen Formen des Protests. Durch Mandalay fuhr am Mittwoch ein Mopedkorso mit Hunderten meist jungen Fahrern, die den Drei-Finger-Gruß als Symbol des Protestes gegen die Diktatur zeigten.In Folge der Gewalt durch die Junta-Sicherheitskräfte entstünden viele „Proteste ohne Protestierer“ im ganzen Land, heißt es in einem Tweet des Nachrichtenportals Irrawaddy. So hätten Aktivisten auf Straßen in Yangon lediglich Schilder mit Slogans gegen die Junta aufgestellt, berichtete Irrawaddy.

(myanmar now/kna - mg)

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18. März 2021, 10:23