Myanmars Protestbewegung legt öffentliches Leben lahm
Stummer Streik
„Wenn euch irgendjemand fragt, was der Sinn des #SilentStrike ist, dann sagt ihnen: 'Ohne unser Einverständnis sind wir unregierbar#'“, twitterte die „Bewegung für zivilen Ungehorsam“ (CDM). Ein weiterer Tweet der CDM nannte die Versuche von Soldaten und Polizei, Geschäftsinhaber zum Öffnen ihrer Läden zu zwingen, „fast komisch“. „Was wollen sie machen? Wollen sie auf leere Märkte und Läden schießen?“ In Taunggyi, der Hauptstadt des Shan Staates, habe der Versuch der Polizei, die Läden zu öffnen nur dazu geführt, dass die wenigen noch offenen Geschäfte von ihren Inhabern auch noch geschlossen worden seien.
Zahl der Opfer steigt
Seit dem Putsch vom 1. Februar gehen Polizei und Militär immer brutaler gegen die Demonstrationen und Streiks der Demokratiebewegung vor. Am Dienstag wurde in Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, ein sieben Jahre altes Mädchen von den Sicherheitskräften erschossen. Nach aktuellen Angaben der „Hilfsvereinigung für politische Gefangene – Birma“ (AAPPB) ist die Zahl der getöteten Demonstranten seit Putschbeginn auf mehr als 275 gestiegen.
Ein Sprecher der Junta verteidigte am Mittwoch das Vorgehen als Kampf gegen „Terroristen“. Sanktionen der USA, der UN und der EU gegen Generäle und Unternehmen des Militärs verurteilte die Junta laut myanmarischen Medien als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
Unterdessen entließen die Militärs am Mittwoch 600 Demonstranten aus der Haft. Beim Verlassen des Gefängnisses zeigten die meist jungen Leute den Drei-Finger-Gruss als Symbol des Widerstands gegen die Diktatur, wie auf Fotos myanmarischer Medien zu sehen war.
(kna - cs)
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