Ungarn: Kardinal begeistert über angekündigte Papstreise
„Wir haben diese Nachricht mit riesengroßer Freude gehört – und auch sofort weitergegeben!“ Das sagt uns der ungarische Kardinal Péter Erdö, Erzbischof von Esztergom-Budapest, in einem Telefoninterview.
„Die ganze ungarische Gesellschaft ist jetzt schon begeistert! Ich habe schon sehr viele Anrufe erhalten; sogar die Leiter der jüdischen Gemeinschaft Ungarns haben mich schon besucht, um zu sagen, dass sie auch den Heiligen Vater begrüßen wollen, wenn er kommt!“
Leise Hoffnungen auf ein etwas üppigeres Papstprogramm
Allerdings – die ganz große Ungarnreise hat der Vatikan gar nicht geplant. Eher ist, wie Franziskus selbst mitreisenden Journalisten am Montag beim Rückflug von seiner Irakreise nach Rom verriet, an einen kurzen Abstecher von Rom nach Budapest gedacht – nur zur Abschlussmesse am 12. September in Budapest.
„Wir wissen, dass der Heilige Vater nicht genug Zeit haben wird, um ganz Ungarn zu besichtigen. Aber vielleicht wird es ihm doch möglich sein, wenn er zu der Messe kommt, auch den Gläubigen und den wichtigen Mitgliedern der Gesellschaft zu begegnen…“
Großereignis wurde wegen Corona um ein Jahr verschoben
Die Homepage des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses weist darauf hin, dass sich Franziskus ja für seine Reise nach Rumänien 2019 immerhin drei Tage Zeit genommen hatte. Dabei hatte der Papst auch Schomlenberg, den nach Angaben der Homepage „bedeutendsten Wallfahrtsort der ungarischen Katholiken“, besucht.
Der 52. Internationale Eucharistische Kongress startet am 5. September in der ungarischen Hauptstadt. Eigentlich sollte er schon im Jahr zuvor stattfinden, doch dem machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Auch dieses Jahr wird das wegen Corona sicher schwierig mit größeren Veranstaltungen, räumt Kardinal Erdö ein.
Eucharistische Anbetung online geplant
„Aber online strahlen wir sehr viele Programme aus. Es gibt auch kulturelle Programme, auch in den öffentlichen Medien – und wir versuchen auch, sehr viele pastorale Initiativen zu ergreifen. Zum Beispiel wollen wir per Internet eine eucharistische Anbetung sogar international durchführen… Aber wir müssen sehr viel dafür tun, damit dann die Feierlichkeiten auch tatsächlich sicher stattfinden können.“
Für das Ereignis von Budapest seien schon Messen komponiert worden, und auch eine eigene Eucharistiefeier für die Roma sei ins Programm aufgenommen worden, erzählt der Erzbischof. „Mit den nationalen Minderheiten sind wir auch im Gespräch; soziale Programme sind in Vorbereitung. Also, wir hoffen, dass das doch ein schönes Erlebnis sein wird.“
„Triff Christus in Budapest“
„Triff Christus in Budapest“: So lautet das Motto. Es ist schon der zweite Internationale Eucharistische Kongress in der ungarischen Hauptstadt; der erste fand 1938 statt.
„Damals war der Päpstliche Legat dazu angereist, Kardinal Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII. (1939-58). Aber die deutschsprachigen Gläubigen und die Bischöfe durften nicht ausreisen, weil der Führer die Teilnahme verboten hatte. Damals hat man sehr viel für die Verständigung der Völker und für den Frieden gebetet, aber es gab Faktoren in der Welt, denen diese Intentionen nicht gefallen haben…“
Das ist heute glücklicherweise anders. „Jetzt wird es, hoffen wir, möglich sein, aus allen Ländern nach Ungarn zu kommen – und die deutschsprachigen Teilnehmer sind besonders herzlich eingeladen!“
(vatican news – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.