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Kein Segen für gleichgeschlechtliche Paare: Lob aus Moskau

Metropolit Hilarion (Alfejew), Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, hat für die jüngste Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation rund um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare lobende Worte gefunden.

Die Kongregation hatte erklärt, dass die katholische Kirche keine Vollmacht besitze, Verbindungen von Menschen gleichen Geschlechts zu segnen. In seiner wöchentlichen TV-Sendung „Kirche und Welt" wies der Metropolit zuletzt darauf hin, dass in diesem Punkt die offizielle Lehre der Römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche übereinstimmten.

Zwischen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und der christlichen Ehe bestehe ein Wesensunterschied. Deshalb könne es auch keine kirchliche Trauung oder auch nur einen Segen dafür geben, so der Metropolit. Er sprach im Blick auf gleichgeschlechtliche Paare auch von einer „sündhaften Lebensweise".

Das schließe zugleich aber nicht die Möglichkeit aus, dass homosexuelle Menschen einzeln einen Segen empfangen, so der Metropolit. In diesem Fall habe ein Priester kein Recht, dieser Bitte nicht zu entsprechen, denn: „Wir segnen nicht ihre sündhafte Lebensweise, wir segnen den Menschen." Die Website des Außenamts des Moskauer Patriarchats (mospat.ru) berichtete ausführlich über Hilarions Ausführungen.

Serbische Kirche gegen Regierungspläne

Unterdessen hat sich auch der Heilige Synod der Serbisch-orthodoxen Kirche mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften beschäftigt. Auf seiner jüngsten Sitzung wies der Synod ein entsprechendes Gesetzesvorhaben der serbischen Regierung, das gleichgeschlechtlichen Paare eine Zivilehe ermöglichen will, vehement zurück. Es sei „inakzeptabel", hieß es in der Erklärung des Synods, die am 25. März auf der Website des Belgrader Patriarchats (spc.rs) veröffentlicht wurde, gesetzlich das Zusammenleben von Homosexuellen der Ehe und Familie anzugleichen.

Der vorbereitete Gesetzesentwurf widerspreche weitestgehend dem Evangelium Christi bzw. den spirituellen und moralischen Grundwerten, auf denen sowohl das serbische Volk wie die gesamte europäische Zivilisation gründe.

Die höchste serbische Bischofsversammlung befasste sich mit der Materie, nachdem die Ministerin für Minderheitenrechte, Gordana Comic, schon im Januar erklärt hatte, sie wolle ein Gesetz über die gleichgeschlechtliche „Ehe“ bis zum Sommer im Parlament einbringen. Premierministerin Ana Brnabic, die selbst mit einer Frau zusammenlebt, hat das inzwischen bestätigt.

Gleichstellung geplant

Ziel ist es laut serbischer Regierung, die Rechte von Partnern in gleichgeschlechtlichen Ehen jenen von heterosexuellen Ehen gleichzustellen. Durch das neue Gesetz könnten diese genauso erben und vererben. Auch bekämen homosexuelle Ehepartner alle Besuchsrechte in Krankenhäusern.

Die Synode erklärte dazu, dass sie durchaus gewisse rechtliche Besserstellungen homosexueller Menschen befürworte. Das dürfe jedoch das gültige Ehe- und Familienrecht nicht beeinträchtigen. Man sei hoffnungsvoll, hieß es in der Erklärung abschließend, dass die serbische Regierung die Einwände der Kirche respektieren werde.

Wie das Magazin „kosmo" berichtet, ist die serbische Regierungsinitiative umfassender. Neben dem Gesetz über die gleichgeschlechtliche Ehe sollen auch noch ein Gesetz über ein Diskriminierungsverbot und ein Gesetz über die Gleichberechtigung der Geschlechter verabschiedet werden.

(kap – gs)

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30. März 2021, 12:36