Sri Lanka: Kirche ruft „Schwarzen Sonntag“ aus
Der Priester Ranjith Terry Fernando von der St. Mary's Church in Pitipanam, Negombo, erklärte gegenüber Ucanews, Bischöfe und Priester hätten den Schwarzen Sonntag ausgerufen, weil den Opfern der Attacken, die an Ostern vor zwei Jahren verübt worden waren, immer noch keine Gerechtigkeit widerfahren sei.
Es handele sich um einen „Protest gegen die mangelnde Ungerechtigkeit für all die verlorenen Leben und Opfer der Grausamkeiten“, so der Priester, der alle Katholiken einlud, am kommenden Sonntag schwarz gekleidet zur Messe zu kommen, um damit ihre Solidarität zu den Opfern zu bekunden. Der Sonntag solle jedoch nur den Auftakt zu zahlreichen weiteren Aktivitäten bilden. „Wir sehen den Report als einen unvollständigen Bericht an, ohne Gerechtigkeit für die Opfer“, sagte er bei der vergangenen Sonntagsmesse.
Sechs koordinierte Angriffe
Mehrere islamistisch motivierte Attentäter hatten am Ostersonntag 2019 koordinierte Angriffe gegen drei Kirchen und drei Luxushotels verübt und mindestens 279 Menschen in den Tod gerissen. Zwei Tage später hatte der selbst ernannte Islamische Staat die Verantwortung für die Anschläge übernommen, doch die Kommission, die insgesamt 440 Zeugen angehört hatte, erklärte, keine direkte Verbindung zwischen den einzelnen Attentätern und der Terrororganisation gefunden zu haben. Sie empfahl jedoch, der Generalstaatsanwalt sollte eine Anklage gegen den früheren Präsidenten Maithripala Sirisena und seine Geheimdienstchefs dafür in Erwägung ziehen, dass sie die Attentate nicht vereitelt hätten.
Kardinal Malcolm Ranjith von Colombo hatte jüngst öffentlich eine Kopie des Reports gefordert, der unter anderem dem Parlamentsvorsitzenden am 23. Februar ausgehändigt worden war. Der Bericht ist zwar als Verschlusssache deklariert, einzelne Details daraus wurden dennoch bekannt.
(ucanews - cs)
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