UN-Flüchtlingshilfswerk: Syrien ist die größte Flüchtlingskrise
Das Ergebnis: 6,7 Millionen Binnenvertriebene sowie 6,6 Millionen syrische Flüchtlinge weltweit, wie die UNO-Flüchtlingshilfe Deutschland in einer Pressemitteilung zum Wochenende mitteilte. Auch nach zehn Jahren bleibe die größte Herausforderung die Unterfinanzierung der Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge in den Aufnahmeländern der Region - insbesondere in Zeiten der Pandemie. „Diese Dekade der Gewalt führt vor allem Kinder und Jugendliche in die Perspektivlosigkeit. Fast die Hälfte der syrischen Flüchtlinge in der Region sind unter 18 Jahre alt. Sie brauchen Bildung, ein Zuhause und genug zu essen. Neben Frieden die einzige Zukunftschance für Syrien“, mahnt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR).
Auch Libanon am Limit
Laut der UN-Flüchtlingshilfe steht die Zukunft einer ganzen Generation von SyrerInnen und auch der Region auf dem Spiel; denn auch die Nachbarländer Syriens seien am Limit. Der Libanon etwa, nahm im Vergleich zur Einwohnerzahl weltweit am meisten syrische Flüchtlinge auf, dort herrscht jedoch eine Wirtschaftskrise, Inflation und hohe Arbeitslosigkeit. Die Situation der Flüchtlinge im Libanon ist daher laut der UNO besonders dramatisch: 89 Prozent der syrischen Flüchtlinge im Land lebten inzwischen in extremer Armut - 2019 waren es noch 55 Prozent.
Gute Nachricht: Impfzentrum
Die Bildung von vertriebenen syrischen Kindern wurde durch COVID-19 stark beeinträchtigt, und die Zahl der syrischen Flüchtlingskinder, die eine Schule besuchen oder am virtuellen Unterricht teilnehmen können, ist zurückgegangen. Schon vor der Pandemie hatte laut der Uno-Flüchtlingshilfe mehr als ein Drittel der syrischen Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter keinen Zugang zu Bildung. Doch es gibt auch positive Nachrichten: Das weltweit erste COVID-19-Impfzentrum in einem Flüchtlingscamp wurde im Februar 2021 in Jordanien eröffnet. Das Zentrum wird vom jordanischen Gesundheitsministerium betrieben und durch den UNHCR unterstützt.
Der UNHCR leistet seit dem Beginn der Krise 2011 Hilfe für syrische Flüchtlinge. Die Menschen erhalten Nothilfegüter wie Wasserkanister, Decken, Kleidung und sichere Unterkünfte. Hinzu kommen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie, denn viele Flüchtlinge in den Nachbarländern haben ihr Einkommen verloren. Die medizinische Versorgung ist eingeschränkt.
(pm – sst)
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