Venezuela: Seligsprechung für „Arzt der Armen“
Wie die Bischofskonferenz bekanntgab, wird Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Seligsprechung leiten. Er war 2009 bis 2013 Nuntius in Venezuela gewesen war. Am darauffolgenden Tag feiert ein weiterer Kurienkardinal, der Präfekt der Kongregation für die Heiligsprechungen Marcello Semeraro, eine Dankesmesse in Isnotú, der Heimatstadt des neuen Seligen.
Der Vizepräsident der venezolanischen Bischofskonferenz, Bischof Raul Biord, sagte bei einer Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Seligsprechung, José Gregorio Hernández gehöre „allen Venezolanern". Seine Verehrung sei in allen Diözesen des Landes zu spüren. Er ist der vierte Selige Venezuelas.
Arzt, Forscher, Heiliger
José Gregorio Hernández (1864-1919) studierte Medizin in Caracas und Paris. Neben seiner Tätigkeit als Oberarzt lehrte er Medizin an der Universität und wirkte in der Forschung. Mehrere Versuche, Priester zu werden, scheiterten aus gesundheitlichen Gründen. Als Laie lebte Hernández seine religiöse Berufung in der ganzheitlichen Betreuung Kranker. Arme behandelte er gratis und schenkte ihnen Medikamente, die er selbst kaufte. Am 29. Juni 1919 wurde er in Caracas Opfer eines Verkehrsunfalls, bei dem er verstarb. Sein liturgischer Gedenktag wird allerdings nicht sein Todestag, sondern sein Geburtstag sein, der 26. Oktober, weil die Gläubigen in Venezuela seiner bereits seit langer Zeit an diesem Tag gedenken, wie bei der Pressekonferenz zu erfahren war.
Der Seligsprechungsprozess für den Venezolaner kommt nun nach 72 Jahren zum Abschluss. 1986 erklärte Papst Johannes Paul II. den Laien als verehrungswürdig. Am 9. Januar 2020 genehmigte die Medizinische Kommission der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse das seiner Fürsprache zugeschriebene Wunder, am 27. April 2020 gab die Theologische Kommission ihre Zustimmung.
(vatican news – gs)
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