USA: Wie Jesuiten-Uni Sklaven-Nachfahren unterstützen will
Dass sich die katholische Universität dazu bereit erklärt habe, habe mit der Aufarbeitung der historischen Fakten zu tun, so die Mailänder Zeitung. Die Universität war im 19. Jahrhundert am Sklavenhandel beteiligt, wie Archivdokumente beweisen würden.
Die Hochschule verkaufte demnach 1838 insgesamt 272 Schwarze, die damals auf den Plantagen der Jesuiten in Maryland arbeiteten, als Sklaven nach Louisiana. 3,3 Millionen US-Dollar flossen in die Ordenskasse und sanierten die noch junge Universität wirtschaftlich, so die Dokumentation.
Das gemeinnützige „Georgetown Memory Project“ habe rund 10.000 Nachkommen von Sklaven identifiziert, von denen noch etwa 5.000 leben. Der Präsident der Elite-Universität, John DeGioia, entschuldigte sich seinerzeit bei den Nachfahren ebenso wie der damalige Washingtoner Weihbischof und heutige Bischof von Richmond, Barry Knestout.
Der oberste Jesuit der USA und Kanada, Tim Kesicki, nannte den Sklavenhandel im Namen des Ordens eine schwere Sünde. Der Schmerz darüber werde nie vergehen. Mit der Gründung eines Fonds hat die Georgetown-Universität eine Alternative zur direkten Entschädigung an die Opfer gewählt. Der Fonds soll Investitionen in die Zukunft der Nachkommen sichern und darüber hinaus durch private Spenden erweitert werden.
(corriere della sera/kna - mg)
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