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Ein Modell des durch den Brand zerstörten Holzgebälkes von Notre-Dame Ein Modell des durch den Brand zerstörten Holzgebälkes von Notre-Dame 

Frankreich: Trappisten spenden zwei 100-jährige Eichen für Notre-Dame

Die Gründer-Abtei des Trappistenordens, La Trappe, spendet zwei hundertjährige Eichen aus ihren Wäldern für den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame. Das berichtet die Zeitung „La Croix“ (Samstag). Ein Freund der Gemeinschaft aus der Region habe den Kontakt hergestellt, so der neue Obere des Klosters in Soligny-la-Trappe (Departement Orne), Thomas Georgeon.

Bereits im Mittelalter seien Mönche sehr aktiv am Bau von Kathedralen beteiligt gewesen, erinnert der Ordensmann. Es sei schön, dass die mönchische Tradition auf diese Weise auch im religiösen Erbe Notre-Dame fortdauern könne.

Die beiden Eichen seien im März gefällt worden und müssten nun vor dem Zuschnitt 18 Monate trocknen. Die Auswahl der Bäume in den 80 Hektar großen Wäldern der Abtei sei nach sehr strengen Vorgaben erfolgt, so Pater Thomas: im Alter zwischen 100 und 200 Jahren, gerade und ohne Verwuchs am Stamm und mit 60 bis 80 Zentimeter Durchmesser.

Der Klostervorsteher sieht die Teilnahme am Wiederaufbau der Kathedrale als ein Symbol. „Das kontemplative Leben wird in Notre-Dame durch bescheidene Eichenplanken gegenwärtig sein. Es passt sehr gut zu uns, irgendwo im Turm verloren zu sein - der selbst eine erhebende Dimension hat, wie sie mit dem klösterlichen Leben übereinstimmt.“

Ein Orden mit langer Tradition

Die Trappisten, die „Zisterzienser der Strengeren Observanz“, gehören zu den strengsten Orden der katholischen Kirche. Seit 1892 bilden die Trappisten einen eigenständigen Orden neben den Zisterziensern; ihre Anfänge im französischen La Trappe liegen aber bereits im 17. Jahrhundert. Damals beschlossen die Zisterzienser von La Trappe, zu den äußerst strengen Ursprüngen der Gründungszeit zurückzukehren.

Vor genau zwei Jahren hatte ein Großbrand Dachstuhl und Vierungsturm sowie weitere Teile der weltbekannten Pariser Kathedrale zerstört. Sie ist seither für sämtlichen Besucherverkehr geschlossen. Staatspräsident Emmanuel Macron will, dass der Wiederaufbau schon 2024 vollendet wird. Dieses Ziel gilt unter Experten als äußerst ambitioniert.

(kap/kna - cs)

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18. April 2021, 10:37