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Soldaten an der ukrainisch-russischen Grenze Soldaten an der ukrainisch-russischen Grenze 

Ukraine: Dankbar für Friedensappell von Franziskus

Die Ukrainer sind dankbar, dass sich Papst Franziskus über die Lage in der Ostukraine geäußert hat. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. Es sei derzeit wichtig, für den Frieden an der Grenze zu Russland zu beten, da die Lage sehr kritisch sei, so der Großerzbischof von Kiew-Halytsch.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Menschen seien Papst Franziskus „sehr dankbar“ dafür, dass er am Sonntag beim Regina Coeli einen Friedensappell für die Ostukraine lanciert habe, so Großerzbischof Schewtschuk gegenüber Radio Vatikan. „Vor allem sind wir ihm dankbar für sein Einfühlungsvermögen und für sein Gebet für die Ukraine, für unser Volk, das so verzweifelt ist, denn wir leben jetzt in einem Moment großer Angst“, so das Oberhaupt der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche.

Zum Nachhören - wie dramatisch die Lage in der Ukraine ist

„Diese Angst wird durch zwei Dinge verursacht: ein Waffenstillstand, der seit kurzem, leider, sehr brüchig geworden ist. Die Schießereien und militärischen Auseinandersetzungen in der Ostukraine nehmen wieder zu und verstärken sich sogar. Und das ist wirklich eine Tragödie, weil wir so sehr hoffen, dass wir sagen können, dass der Krieg zu Ende ist. Es ist nur eine diplomatische politische Lösung für diesen Konflikt möglich, weil wir alle wissen, dass es keine militärische Lösung gibt.“

Angst vor Invasion

Und dann gebe es noch einen zweiten Grund für die Angst der Menschen in der Ukraine, fügt Schewtschuk hinzu und nennt das Problem konkret beim Namen: die Konzentration der russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine.

„Es gibt Befürchtungen einer direkten Invasion dieser Armee auf ukrainischem Territorium. Und all dies geschieht noch während die Pandemie wütet, Wir erleben die Pandemie des Coronavirus in der Ukraine in einer sehr dramatischen Weise. Die Zahlen sind erschreckend. Die Solidarität des Heiligen Vaters, die Aufmerksamkeit, die er auf unser Leiden gelenkt hat, gibt Anlass zu Gefühlen tiefer Dankbarkeit gegenüber dem Heiligen Vater, für seine Gebete und seine Unterstützung für das ukrainische Volk.“

Lösung der Krise durch Dialog

Er werde sich weiterhin persönlich für den Dialog und die Friedensbemühungen einsetzen, versicherte Schewtschuk.

„Der Dialog, vor allem die diplomatischen Gespräche, sind wichtig. Es herrscht oft die Versuchung, Waffen zu benutzen, um irgendein Problem zu lösen. Wir Vertreter der Kirchen und religiösen Organisationen in der Ukraine setzen uns aber dafür ein, dass die Waffen schweigen und dass Gespräche gesucht werden. Ich bin Präsident des Rates der Kirchen, und wir haben einen Friedensappell unterzeichnet. Unser Ziel ist es, dass in der julianischen Osterzeit, die wir bald feiern, der Friede obsiegt. Der Klang der Glocken soll die Waffen übertönen. Dies ist unser Wille, unser tiefster Wunsch, dass Frieden herrscht, kein Krieg, dass die Truppen abgezogen werden und die Menschen in Würde leben können und die Hilfe erhalten, die sie brauchen.“

Laut verschiedener Angaben hat Russland nahe der Grenze zur Ukraine und auf der annektierten Halbinsel Krim bis zu 100.000 Soldaten zusammengezogen. Zudem hat Moskau Seegebiete für Manöver gesperrt.

(vatican news)

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20. April 2021, 12:54