Brunei: Kardinal Cornelius Sim 69-jährig verstorben
Wie das Vikariat auf seiner Internetseite weiter mitteilte, hatte Sim sich am 8. Mai zu einer Zelltherapie in die Klinik begeben. Trotz großer Bemühungen der Ärzte sei er dort am Samstagmorgen verschieden, heißt es in der von Generalvikar Robert Leong unterzeichneten Mitteilung.
Papst Franziskus hatte Sim erst im vergangenen November zum Kardinal ernannt. Er war der erste Kardinal seines Landes. Am Konsistorium im Petersdom konnte Sim pandemiebedingt nur per Videoschaltung teilnehmen.
Der Papst kondoliert
Papst Franziskus sprach dem Klerus, den Ordensleuten und den Laien des Apostolischen Vikariats von Brunei sein tief empfundenes Beileid aus. „In Dankbarkeit für Kardinal Sims treues Zeugnis für das Evangelium, seinen großzügigen Dienst an der Kirche in Brunei und am Heiligen Stuhl schließe ich mich gerne den Gläubigen an und bete für seine ewige Ruhe", heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Telegramm aus dem Vatikan.
Nach dem Tod des asiatischen Kardinals hat das Kardinalskollegium noch 222 Mitglieder. Davon wären derzeit 125 zur Wahl eines neuen Papstes berechtigt, da sie die unter 80 Jahre alt sind.
Vom Erdöl-Industriemanager zum Priester
Der Zwergstaat Brunei mit seiner halben Million Einwohner gilt dank seiner Erdölvorkommen als einer der reichsten Staaten der Welt. Cornelius Sim, geboren am 16. September 1951 in Seria im Westen des Landes, absolvierte in Schottland eine Ausbildung zum Erdölingenieur und begann beim Ölkonzern Shell zu arbeiten. Er gab seine Ölindustrie-Karriere für ein Theologiestudium in den USA auf. Die Priesterweihe empfing Sim 1989 im Alter von 38 Jahren. 1997 wurde er Apostolischer Präfekt in Brunei.
Als Johannes Paul II. 2004 die Präfektur in den Rang eines Apostolischen Vikariates erhob, machte er Sim zum ersten Bischof des Landes. Rund 75 Prozent der Bewohner des Sultanats auf der südostasiatischen Insel Borneo sind Muslime; neun Prozent Christen und fast ebenso viele Buddhisten.
(kna/vatican news- gs)
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