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Zerstörte Gebäude in Gaza Zerstörte Gebäude in Gaza 

Caritas schlägt Alarm: In Gaza mangelt es an Medikamenten

Der katholische Hilfsverbund hat am Montag einen dringenden Aufruf gestartet, um der von der Bombardierung betroffenen Bevölkerung im Gazastreifen medizinische Hilfe zukommen zu lassen. Vor Ort bereitet sich Caritas Jerusalem darauf vor, auf die dringenden Bedürfnisse der Tausenden von Verwundeten und der Tausenden von Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, zu reagieren.

„Der Beschuss ist extrem intensiv. Die Menschen in Gaza haben in vielen Jahren viele Kriege erlebt, aber alle sind sich einig, dass diese Zeit völlig anders ist. Sie sind in diesem dicht besiedelten Landstreifen gefangen, dem heftigen Bombardement aus der Luft ausgeliefert und können nirgendwo Zuflucht finden“. So beschreibt Schwester Bridget Tighe, Generalsekretärin der Caritas Jerusalem, die Situation im Streifen, in dem mehr als zwei Millionen Menschen auf einer Fläche von rund 365 Quadratkilometern leben und aus dem es wegen der israelischen Blockade kein Entkommen gebe. „Die Menschen versuchen, ihr Leben zu retten, indem sie in Schulen Zuflucht suchen, wo bis zum 14. Mai bereits 17.000 Menschen Unterschlupf gefunden hatten“, berichtet Schwester Tighe. 

Es gebe keine Atempause im Gazastreifen, wo die israelische Luftwaffe trotz der diplomatischen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft um ein Ende der Eskalation weiterhin dicht besiedelte zivile Gebiete bombardiert. Dies sei die „Antwort“ auf Raketen, die von der Hamas auf Israel abgefeuert würden, so die israelischen Autoritäten. In der Nacht auf diesen Dienstag registrierte die israelische Armee etwa neunzig Raketen, auf die sie mit Angriffen der Luftwaffe auf 65 Ziele reagierte. Seit Beginn der Feindseligkeiten wurden 3.440 Raketen vom Gazastreifen aus abgefeuert, von denen 90 Prozent durch das Schutzsystem „Iron Dome“ abgefangen wurden.

Hunderte von Toten und tausende Verletzte

Nach palästinensischen Angaben wurden seit Beginn der Feindseligkeiten am 10. Mai 212 Palästinenser im Gazastreifen getötet, darunter mindestens 61 Kinder, und mehr als 1.400 verwundet. Auf israelischer Seite seien zehn Opfer von Raketen unter Israelis zu verzeichnen, darunter ein Kind; ebenso gab es 294 Verwundete.

„Die andauernden Bombardierungen erlauben es Caritas Jerusalem noch nicht, einzugreifen, aber sobald ein Waffenstillstand in Kraft tritt, werden wir in unserer Klinik ambulante Traumabehandlung und wichtige medizinische Grundversorgung anbieten“, erklärt Schwester Tighe. Das Gleiche gelte für die mobilen Einheiten und medizinischen Teams in der Klinik. Die Caritas benötige allerdings - derzeit mangelnde - ausreichende Ressourcen, um die betroffene Bevölkerung in den verschiedenen Gebieten des Streifens mit medizinischer Behandlung, Lebensmitteln und anderen Grundbedürfnissen zu versorgen. Die neue Eskalation der Feindseligkeiten mit ihrer Last an Todesopfern erhöhe in der Tat das Risiko einer humanitären Krise mit etwa 40.000 vertriebenen Palästinensern und 2.500 Menschen, die ihre Häuser durch die Bombardierung verloren hätten, so die Warnung der Caritas.

(vatican news – mg)

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18. Mai 2021, 10:32