Heiliges Land: Entsetzen über Eskalation der Gewalt
In der vergangenen Nacht hatte die Hamas zahlreiche Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, worauf die israelische Luftwaffe mit gezielten Operationen gegen bewegliche Ziele im Gazastreifen reagierte. Unbestätigten Berichten zufolge wurden dabei 24 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt. Unter den Opfern sollen sich auch neun Kinder befinden. Hintergrund der jüngsten Spannungen ist unter anderem die drohende Räumung mehrerer palästinensischer Häuser im Ostjerusalemer Stadtteil Scheich Jarrah zugunsten jüdischer Siedler, aber auch die Maßnahme israelischer Sicherheitskräfte, Gläubigen den Zugang zum Tempelberg zu verwehren.
In einer an diesem Dienstag veröffentlichten Erklärung schloss sich das Lateinische Patriarchat von Jerusalem der Verurteilung der Blockade des Zugangs zur Al-Aqsa-Moschee und der gewaltsamen Vertreibung von Palästinensern aus ihren Häusern in Scheich Jarrah an. Dies stelle eine „inakzeptable Verletzung grundlegender Menschenrechte“ dar, so das Patriarchat, das sich den Worten des UN-Hochkommissars für Menschenrechte anschließt, indem es Israels „diskriminierenden“ Gebrauch des Rechtsstaates anprangert, der mit dem „durch eine extremistische Ideologie inspirierten“ Versuch einhergehe, „denjenigen, die in ihren eigenen Häusern leben, das Existenzrecht zu verweigern“.
Status Quo aufrecht erhalten
Mit Blick auf die Weigerung der Sicherheitskräfte, gläubigen Muslimen im Fastenmonat Ramadan den Zugang zum Tempelberg zu gewähren, spricht das Lateinische Patriarchat von Jerusalem von „Gewaltbezeugungen", die „den Geist und die Seele der Heiligen Stadt verletzen, deren Berufung es ist, offen und einladend zu sein: ein Haus für alle Gläubigen, mit gleichen Rechten, gleicher Würde und gleichen Pflichten."
Das Patriarchat fordert daher „absoluten Respekt für den Status quo aller heiligen Stätten“, einschließlich des Komplexes der al-Aqsa-Moschee: „Unsere Kirche", so heißt es in der Erklärung weiter, „ist sich darüber im Klaren, dass Frieden Gerechtigkeit erfordert. In dem Maße, in dem die Rechte aller, Israelis und Palästinenser, nicht aufrechterhalten und respektiert werden, wird es keine Gerechtigkeit und damit keinen Frieden in der Stadt geben“.
Auch das Kinderhilfswerk Save the Children zeigte sich entsetzt über die Luftangriffe. Kein Kind sollte sich vor Luftangriffen und Sirenen fürchten oder nachts durch den Lärm von Flugzeugen und Bomben geweckt werden, so das Kinderhilfswerk in einem Statement vom Dienstag. Doch für die Kinder in Gaza wiederholten sich diese Episoden während ihrer gesamten Kindheit, klagt Save the Children.
„Es gibt keine Rechtfertigung für die Verletzung oder Tötung von Kindern. Wir verurteilen diese Aktionen und fordern ein sofortiges Ende der wahllosen Massaker an Zivilisten, einschließlich Kindern. Dies ist eine grobe Verletzung der Kinderrechte und die Verantwortlichen müssen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Jason Lee, der nationale Direktor des Hilfswerkes für die besetzten palästinensischen Gebiete. „Wie viele Kinder müssen noch sterben, bevor dieser Situation ein Ende gesetzt wird?“, so der Save-the-Children-Verantwortliche.
Ausgelöst wurde die jüngste Eskalation im Nahostkonflikt durch Raketen, die aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert wurden. Es gab mehrere Verletzte. Zuvor kam es zu tagelangen Zusammenstößen in Jerusalem, bei denen Hunderte von Menschen verletzt wurden.
(vatican news/pm - cs)
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