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Gebetsvigil für Nicholas Guerrero, der bei den Zusammenstößen in Cali getötet wurde Gebetsvigil für Nicholas Guerrero, der bei den Zusammenstößen in Cali getötet wurde 

Kolumbien: Bischof verurteilt Gewalt bei Demonstrationen

Angesichts schwerer Ausschreitungen bei Demonstrationen gegen die von der Regierung vorgeschlagene Steuerreform hat der Bischof von Pasto, Juan Carlos Cardenas Toro, in einer Botschaft zur Ruhe aufgerufen. Auch seine Stadt war jüngst durch die andauernden Unruhen in Mitleidenschaft gezogen worden.

Er appelliere an den guten Willen der Bevölkerung von Pasto, ihre Anliegen auf zivile Weise auszudrücken. Dabei gebe es „keinen Platz für die, die Unordnung und Zerstörung hervorrufen, Zerstörung nicht nur des historischen Erbes der Stadt, sondern auch des menschlichen Lebens, das über alles geschützt werden muss.“

Zwar sei der demokratisch ausgeübte Protest legitim, dieser müsse jedoch „im Respekt vor dem einzelnen und kollektiven Leben und unter Bewahrung des Gemeinwohls wie auch des privaten Eigentums erfolgen.“

Demonstrieren ja - Gewalt nein

Der Bischof würdigte den Einsatz der Jugend bei dem Versuch, gehört zu werden, und erklärte seine Nähe zu den Menschen, die aus dem Haus gingen, um friedlich für ihre Ideen einzutreten und dabei verletzt würden. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an die Polizisten, die am vergangenen Donnerstag Verbrennungen erlitten hatten, als maskierte Demonstranten eine Brandbombe auf sie geworfen hatten.

Die Veranstalter der Demonstrationen müssten dafür sorgen, dass gewaltbereite Elemente nicht das Ruder übernehmen könnten, betonte der Bischof. Denn Gewalt schade den eigentlichen Anliegen der Demonstranten. Doch auch die Regierungsvertreter müssten sich dialogbereit zeigen, um ihre Vorschläge enger mit der Lebenswirklichkeit des kolumbianischen Volkes abzustimmen und dabei „Gerechtigkeit, Effizienz und Glaubwürdigkeit“ walten zu lassen. Die Kirche, so die Erinnerung des Bischofs, sei stets bereit, Initiativen des Dialoges und des gemeinsamen Nachdenkens zu unterstützen.

Vorschlag einer Steuerreform als Auslöser für die Proteste

Kolumbien wird seit Tagen von Protesten gegen eine inzwischen zurückgenommene Steuerreform von Präsident Ivan Duque erschüttert. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben, spanischsprachige Medien gehen von landesweit 19 Opfern aus. Die Demonstranten machen die Polizei für die Gewaltausbrüche verantwortlich, die Regierung spricht von gezieltem Vandalismus. Allein in der Stadt Cali sollen bis zu zehn Menschen ums Leben gekommen sein.

Dort war es in der Nacht zum Dienstag erneut zu schweren Ausschreitungen mit Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten gekommen. Unter anderem ging eine Polizeistation in Flammen auf. Lokale Medien berichteten über zahlreiche Verletzte und auch zwei Tote, in der Zwischenzeit wurde auch der Betrieb des Flughafens eingeschränkt. Anwohner wehrten sich gegen von Demonstranten blockierte Stadtviertel, die Kirche bot an, „humanitäre Korridore“ einzurichten.

Am Sonntag hatte Präsident Duque den umstrittenen Reformvorschlag zurückgezogen, während der zuständige Finanzminister am Montag seinen Rücktritt erklärt hatte. Für Mittwoch ist erneut ein Generalstreik geplant.

(vatican news/efe/kna – cs)

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04. Mai 2021, 12:22