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Unterwegs in der Provinz Nord-Kivu im Osten des Kongo Unterwegs in der Provinz Nord-Kivu im Osten des Kongo  

Terror im Kongo: Bischof in Nord-Kivu schlägt Alarm

Terror und systematische Vertreibungen, Entführungen und ein Staat, der tatenlos zusieht: So sieht der Alltag in Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo aus. „Es vergeht kein Tag, an dem nicht Menschen getötet werden“, schlägt ein Bischof Alarm.

Melchizedek Sikuli Paluku, Bischof der Diözese Butembo-Beni, berichtet im Interview mit dem Hilfswerk „Kirche in Not“ über die Not der Zivilbevölkerung. Es herrsche ein Klima des Terrors, selbst Schulen und Krankenhäuser stünden im Visier bewaffneter Gruppen: „Lehrer und Schüler werden getötet, selbst Kranke in ihren Betten“, so der Bischof. Viele Menschen seien traumatisiert und bräuchten psychische Hilfe, es gebe zahlreiche Waisen un Witwen.

Die östlichen Provinzen des Kongo sind seit Jahren das Ziel von Milizterrorismus. Seit dem Jahr 2013 habe es in Beni und Umkreis mehr als 6.000 Tote gegeben, in Bunia waren es allein im vergangenen Jahr mehr als 2.000. Mindestens drei Millionen Menschen wurden vertrieben und etwa 7.500 Menschen entführt.

Strategische Vertreibungen?

Bischof Melchizedek Sikuli Paluku führt die Verbrechen auf ein groß angelegtes Projekt zur Islamisierung und Vertreibung der indigenen Völker zurück. In den letzten Jahren sei bei den Übergriffen in der überwiegend christlich geprägten Region eine radikal-islamische Handschrift zu beobachten, berichtet auch „Kirche in Not“.

Auch wirtschaftliche Interessen sind im Spiel. So bauen laut Bischof Melchizedek Sikuli Paluku die Milizen in der Region illegal Bodenschätze ab – zum Beispiel Coltan, dass zu Raffinerien nach Ruanda gebracht werde. Die kongolesische Regierung greife nicht ein und schiebe dem mit der Ausbeutung verbundenen Terror keinen Riegel vor: „Der Staat als solcher ist nicht existent“, bringt der Bischof es auf den Punkt.

Aufgrund der fehlenden Sicherheit und Perspektiven komme es zu Protesten und Streiks der Lokalbevölkerung, was das öffentliche Leben zusätzlich lähme. Der Bischof der Diözese Butembo-Beni ruft vor Hintergrund dieser Notlage zu Unterstützung und Nothilfe für die Menschen der Region auf.

(vatican news/kirche in not – pr)

 

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25. Mai 2021, 10:22