Ordensfrau aus Jerusalem: Kreislauf der Gewalt überwinden
„Dass die internationale Gemeinschaft dazu beitragen kann, diesen Wahnsinn, diese Spirale der Gewalt zu stoppen. Wir sehen Dinge, die wir noch nie gesehen haben, seit wir hier sind, Dinge, die nicht einmal während der zweiten Intifada passiert sind: Die Konflikte innerhalb der Gemeinschaften, die normalerweise mehr oder weniger friedlich zusammenleben. Die Gewalt, die auf den Straßen ausgebrochen ist, ist noch beunruhigender als die Gewalt, die sich durch Bomben äußert, die Gebäude in die Luft jagen, auch wenn diese innergesellschaftliche Gewalt weniger sichtbar, weniger ,skandalös‘ ist. Das soziale Gefüge ist verwundet, tief zerrissen. Die Gesellschaft ist innerlich krank",
beschreibt die Ordensfrau aus Jerusalem den aktuellen Konflikt. Die Gefechte drohten, die Aufmerksamkeit von den Ursachen der Konflikte abzulenken, so dass es erneut keine Antworten auf die wahren Probleme der Menschen im Alltag gebe. Und natürlich brauche es, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, Versöhnung und Vergebung:
„Ein Ruf nach Versöhnung und Vergebung scheint fast rhetorisch, so wie die Appelle des Papstes. Doch ich glaube, das ist ein prophetisches Wort, das ist die Alternative. Denn wenn wir nicht in der Lage sind, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, dann werden wir da nicht rauskommen. Das Wort des Papstes ist nicht rhetorisch, es ist prophetisch. Also: Lasst uns den Mut haben, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, und sie zu überwinden. Sonst werden wir es nicht schaffen“,
lautet der eindringliche Appell der Comboni-Schwester Alicia Vacas. Sie lebt mit ihren Mitschwestern auf dem Ölberg in Jerusalem. Auch ihr Haus ist vom Konflikt gezeichnet: An drei Seiten des Gartens verläuft die Mauer, die die Stadt Jerusalem von den besetzten Gebieten trennt. Die Schwestern sind sehr darauf bedacht, mit beiden Seiten zusammenzuarbeiten, ein kleiner Teil der Combonianerinnen-Gemeinde hat daher auch physisch auf der anderen Seite Quartier genommen.
(vatican news – sst)
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