Südsudan: 3 Priester unter Verdächtigen für Schüsse auf Bischof
Gegen die Zwölf laufen Ermittlungen. Die Priester stünden im Verdacht, bei dem Anschlag auf den italienischen Comboni-Missionar Christian Carlassare die Fäden gezogen zu haben, zitiert die Agentur den Innenminister des südsudanesischen Bundesstaates Lakes, Mathiang Deng Monydit. Als Tatmotiv deutete er einen Zusammenhang mit der Bischofsernennung an.
Der 43-jährige Carlassare war von Papst Franziskus am vergangenen 8. März zum Bischof der südsudanesischen Diözese Rumbek berufen worden. Der italienischen Zeitung „Avvenire“ sagte der an beiden Beinen verletzte Missionar, die laufenden Untersuchungen seien abzuwarten. „Es ist eine sehr traurige Geschichte, aber wenn interne Verantwortlichkeiten auftauchen, muss sich auch die Ortskirche an die Brust schlagen und ihre eigenen Fehler in einer Realität wie der des Südsudan erkennen, wo sie die einzige prophetische Stimme ist", so der designierte Bischof. Für die Kirche sei das alles „ein großes Leid, vielleicht aber nötig, um etwas auf sauberen Fundamenten aufzubauen“.
Viele Waffen im Umlauf
Er sei am 15. April in Rumbek angekommen und von allen willkommen geheißen worden. Die Lage im Bistum sei allerdings kompliziert. Von den Zusammenstößen der vergangenen Jahre her seien noch viel zu viele Waffen im Umlauf. Carlassare betonte, es sei nötig, den örtlichen Behörden zu vertrauen, auf wenn es noch viel zu tun gebe, vor allem für die Entwaffnung.
Nur zwölf Prozent der Bevölkerung sei katholisch. Viele religiöse Institute hätten aber in Rumbek gute Arbeit geleistet, Carlassare sprach von 112 katholischen Schulen im Bistum.
Der Comboni-Missionar aus Schio im Bistum Padua wirkt seit 2005 im Südsudan, wo er sich hauptsächlich um Jugendseelsorge kümmerte sowie als geistlicher Begleiter von Priesteramtskandidaten. Im Juni 2020 wurde er Generalvikar der Diözese Malakal.
(aciafrica/avvenire – gs)
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