Syrien: Aramäische Christen gründen Aktionsbündnis
Dessen Zielsetzung ist über die Koordinierung ihrer Kräfte hinaus eine verstärkte Mitbestimmung der Laien bei der öffentlichen Meinungsbildung, wie der Fachdienst „Ökumenische Information“ der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) berichtet. Damit soll der bisher auch politisch dominierenden Rolle der Kirchenführungen ein breiter Volkskonsens an die Seite oder auch entgegengestellt werden.
Bisher hatten sowohl der syrisch-orthodoxe Patriarch Mor Ignatios Aphrem II. Karim wie sein syrisch-katholischer Amtsbruder Ignatius Youssef III. Younan im Bürgerkrieg das Assad-Regime angesichts der Islamistenbedrohung als kleineres Übel befürwortet.
Ein neuer Akteur auf der politischen Bühne
Nach Angaben der „Assyrian International News Agency“ wurde die neue Parteienkoalition in der ostsyrischen Stadt Kamischli zwischen der Syrianischen Unions-Partei, dem Assyrischen-Demokratischen Rat und der Assyrischen Demokratischen Organisation gebildet. Die beiden ersten arbeiten mit Kurden und demokratischen Arabern bei der Selbstverwaltung und Selbstverteidigung des Nordostens von Syrien gegen islamistische Milizen und türkische Invasoren zusammen. Die dritte Gruppierung gehört hingegen der „Nationalkoalition syrischer Revolutions- und Oppositionskräfte“ an, die aus dem Exil geleitet wird.
Wie es in einer „Erklärung von Kamischli“ heißt, stellen die christlichen Aramäer, die sich auch Assyrer nennen, eine religiöse, sprachliche und kulturelle Einheit dar. Auf dieser Basis müsse auch eine gemeinsame Politik erarbeitet werden. Orthodoxe und katholische Aramäer machen etwa ein Drittel der Christen Syriens und vier Prozent seiner Bevölkerung aus.
(kap/kna - cs)
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