Libanon: Alle Räder stehen still
Das libanesische Pfund, das seit dreißig Jahren an den Dollarkurs gekoppelt ist, hat ungefähr neunzig Prozent seines Wertes eingebüßt; die Weltbank spricht von einer der schwersten Wirtschaftskrisen weltweit in der neueren Geschichte. Benzin ist knapp geworden, immer öfter fällt der Strom aus, es kommt zu Medikamenten-Engpässen.
Politische Parteien haben sich hinter die Anliegen des Streiks gestellt, obwohl sich der Protest vor allem gegen sie richtet – genauer: gegen ihre Unfähigkeit, eine neue Regierung zu bilden. Der Libanon ist seit Anfang August ohne reguläre Regierung; dem designierten Ministerpräsidenten Saad Hariri gelang es seit seiner Nominierung im Oktober nicht, den Präsidenten Michel Aoun zur Zustimmung zu seiner Kabinettsliste zu bewegen.
Papst plant Libanon-Krisengipfel
Autobahnen sowie wichtige Straßen in größeren Städten wurden an diesem Donnerstag von Streikenden blockiert. Auf der Flughafen-Autobahn von Beirut brannten angezündete Abfall-Container.
Papst Franziskus hat für den 1. Juli die libanesischen Bischöfe und die wichtigsten Führer der christlichen Gemeinschaften des Landes in den Vatikan bestellt. Er will mit ihnen über die schwere Krise des Landes sprechen.
(ap / vatican news – sk)
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