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Archivbild: Eine bombardierte Kirche in Myanmar, Ende Mai Archivbild: Eine bombardierte Kirche in Myanmar, Ende Mai 

Myanmar: Katholische Kirche bombardiert

Eine weitere Kirche im Kayah-Bundesstaat - einer katholischen Hochburg im Osten Myanmars - ist durch Beschuss des Militärs beschädigt worden. Darüber berichten mehrere katholische Nachrichtenagenturen, darunter auch der vatikanische Fidesdienst.

Die Kirche Unserer Lieben Frau, Königin des Friedens, im Dorf Doungankha in der Gemeinde Demoso wurde am Sonntagmorgen von Artilleriefeuer getroffen, aber es gab keine Verletzten, so Kirchenvertreter. Es hätten sich in diesem Moment keine Menschen in der Kirche befunden, da die Gemeindemitglieder bereits zu ihren Verwandten und in den Dschungel geflohen seien.

Einige Priester und ältere Ordensfrauen seien allerdings zurückblieben. Die Wände der Kirche seien durch den Beschuss stark beschädigt worden, die Fenster gingen zu Bruch.

Es ist die dritte Kirche im Bundesstaat Kayah, die innerhalb von zwei Wochen vom Militär angegriffen wurde. Die Herz-Jesu-Kirche im Dorf Kantharyar in der Nähe von Loikaw wurde in der Nacht zum 23. Mai von Artilleriebeschuss getroffen, der vier Katholiken tötete und mindestens acht weitere verwundete. Die Josephskirche in der Stadt Demoso, einem der Schlüsselgebiete der Kämpfe, wurde in der Nacht zum 26. Mai von militärischer Artillerie getroffen.

Nicht auf Kardinal Bo gehört

Der jüngste Angriff erfolgte trotz eines Plädoyers von Kardinal Charles Bo für den Schutz religiöser Gebäude als Orte der Verehrung und als Kulturgut, das durch internationale Protokolle geschützt sei.

Mehr als vier Monate nach dem Militärputsch, der die burmesische Führung rund um Staatsrätin Aung San Suu Kyi abgesetzt hat, gehen die Proteste weiter. Die regierende Junta hat die Regierung der nationalen Einheit und andere Organisationen, die seit Wochen gegen den Putsch demonstrieren, zu einer „terroristischen Gruppe“ erklärt. Offizielle Schätzungen sprechen von ca. 800 getöteten Bürgern bei den spontan organisierten Protesten in den Großstädten, an denen sich auch junge Menschen beteiligten, während 4.000 Menschen verhaftet wurden.

In der Zwischenzeit hat Myanmar die Suspendierung von tausenden von Akademikern und anderem Universitätspersonal, das sich gegen die Junta stellt, angekündigt. Letzten Monat hat Papst Franziskus eine Messe für Myanmar im Petersdom in Rom gefeiert. Dabei mahnte er, man dürfe nicht der Logik des Hasses und der Spaltung nachgeben, sondern solle für die Geschwisterlichkeit eintreten, auch „in der dunklen Nacht des Schmerzes“.

(ucan/vatican news)

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08. Juni 2021, 12:21