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Geflohene im Dschungel von Kayah Geflohene im Dschungel von Kayah 

Myanmar: Kirchen und Priester im Visier des Militärs

Die Armee von Myanmar nimmt laut Berichten zunehmend katholische Kirchen ins Visier, durchsucht Gotteshäuser und nimmt Priester fest. In den Unionsstaaten Kayah und Shan im Osten Myanmars seien bereits acht katholische Kirchen von Artillerie der Armee beschossen und zerstört oder beschädigt worden, berichtet das Nachrichtenportal Myanmar Now am Dienstag.

„Sie wissen, dass bei uns Alte, Kinder und Frauen untergekommen sind. Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich ihnen sagen soll. Das sind einfach geplante, vorsätzliche Aktionen", zitiert Myanmar Now einen Priester aus Kayah, der an Gesprächen mit Armeevertretern teilgenommen hatte. Kirchen in Kayah und Shan bieten Menschen Schutz, die vor dem Krieg zwischen der Armee und ethnischen Milizen geflohen sind.

Ucanews berichtet zudem von der Verhaftung eines Priesters im Bistum Banmaw im Unionsstaat Kachin im Norden des Landes. Er sei nach vier Tagen durch eine Intervention von Bischof Raymond Sumlut Gam wieder freigelassen worden. In Kachin wurden laut Ucanews zudem mehrere Kirchen Ziel von Razzien der Armee, während im Bistum Pathein im Irrawaddy-Delta im Süden mindestens fünf Kirchen von Soldaten durchsucht wurden.

Mehrfrontenkrieg gegen Miliz der ethnischen Minderheiten

In den Unionsstaaten Kayah, Karen, Shan, Kachin und Chin kämpft die Armee einen Mehrfrontenkrieg gegen die „Ethnische Bewaffnete Organisationen" genannten Milizen der ethnischen Minderheiten, die sich dem Widerstand gegen die Militärdiktatur angeschlossen haben. In den Bürgerkriegsregionen sind laut UN-Schätzungen insgesamt mehr als 200.000 Menschen auf der Flucht. Mit Ausnahme von Shan stellen die Christen in diesen Teilstaaten zwischen 40 und 80 Prozent der Bevölkerung. In anderen Teilen Myanmars haben sich gewaltbereite Untergrundgruppen gebildet, die mit Guerilla-Taktik gegen die Junta kämpfen.

(kna – gs)

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16. Juni 2021, 13:20