Brasilien: Bischöfe fordern Untersuchung zu Impfstoff-Skandal
Präsident Jair Messias Bolsonaro soll von Unregelmäßigkeiten und überhöhten Preisen bei der Beschaffung eines indischen Impfstoffs gewusst haben, aber nichts unternommen haben. Mit diesem Verdacht beschäftigt sich derzeit ein Corona-Untersuchungsausschuss im Senat von Brasilia.
Bolsonaro hat lange den Ernst der Corona-Pandemie heruntergespielt; zugleich starben in kaum einem anderen Land der Welt so viele Menschen an Corona als in Brasilien.
„Ernster Moment“
In ihrer Erklärung spricht die brasilianische Bischofskonferenz von „einer der größten Herausforderungen in der Geschichte des demokratischen Brasilien“ und einem „ernsten Moment“, der eine „schnelle Richtungskorrektur“ nötig mache. „Die Vorwürfe der Korruption beim Umgang mit der Pandemie machen den tragischen Verlust von über einer halben Million Menschenleben noch schlimmer.“
„Viele staatliche und private Akteure haben alle Ethik fahrenlassen und sind zu Tätern in einem furchtbaren Szenario geworden, in dem Korruption immer mehr an die erste Stelle tritt“, so die Bischöfe. Sie rufen die staatlichen Institutionen dazu auf, „alle Vorwürfe unabhängig und unter den Augen der Zivilgesellschaft untersuchen zu lassen“.
Präsident Bolsonaro verweigert sich derzeit jeder Zusammenarbeit mit dem Corona-Untersuchungsausschuss. Ihm droht ein Verfahren zur Amtsenthebung.
(vatican news – sk)
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