Indien: Kranker Jesuit Swamy in kritischem Zustand
Der bis vor wenigen Wochen noch inhaftierte Jesuit war aufgrund seines kritischen Gesundheitszustandes Ende Mai in ein katholisches Krankenhaus in Mumbai eingeliefert worden. Genauere Informationen zu seinem aktuellen Zustand liegen bislang nicht vor. Das Oberste Gericht hatte einer Behandlung von Swamy zunächst für 14 Tage zugestimmt, den Aufenthalt wegen ausbleibender Besserung dann aber verlängert. Unter anderem die Nationale Menschenrechtskommission (NHRC) hatte interveniert, um eine angemessene medizinische Behandlung für den Priester sicherzustellen.
Verhaftung im Oktober 2020
Verhaftet worden war der Jesuitenpater im Oktober 2020 nach Zusammenstößen in Jharkhand unter dem Vorwurf des Terrorismus. Pater Swamy hatte sich in Indien für Menschenrechte eingesetzt, besonders für die Rechte von Stammesangehörigen. So bemühte sich die von ihm gegründete „Bagaicha Association“ etwa um eine juristische Begleitung illegal inhaftierter Minderjähriger. Die indischen Behörden stufen den Einsatz des Paters als Kollaboration mit maoistischen Rebellen ein - anders als Kirchen- und Menschenrechtsvertreter im In- und Ausland, die sich bis heute für eine Freilassung des Jesuiten stark machen.
Gezieltes Vorgehen gegen Regierungskritiker?
Der Gesundheitszustand des an Parkinson leidenden, 84jährigen Ordensmannes hatte sich während der langen Haft zunehmend verschlechtert, in der vergangenen Woche massiv. Im Krankenhaus war bei Swamy zudem eine Infektion mit Covid-19 festgestellt worden. Vertreter des Jesuitenordens und Menschenrechtsorganisationen sehen die Verhaftung von Pater Swamy im Zusammenhang mit Maßnahmen der hindunationalistisch geprägten Regierung Indiens, Kritiker zum Schweigen zu bringen.
(ucanews – pr)
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