Irak: Patriarch Sako ruft nach Attentat zu Einheit
„Wir haben zwei Möglichkeiten: entweder wir vereinen uns und kooperieren, damit unser Land sich vollständig erholt, oder wir setzen unsere Kämpfe fort und öffnen - Gott bewahre - die Tore der Hölle", mahnte Kardinal Sako in seiner Botschaft an die an die islamischen Brüder und Schwestern laut dem vatikanischen Fidesdienst. Anlass war Eid al Adha an, das Opferfest, das die Muslime dieses Jahr am 21. Juli weltweit begehen. Die Botschaft zum Fest wurde jedoch von einem Attentat in Bagdad überschattet, weshalb die Worte des Patriarchen besonders eindringlich sind.
Auf einen beliebten Markt im überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil im Vorort Sadr City war am Montagabend ein Sprengstoffgürtel gezündet worden. Wegen des islamischen Opferfestes kauften viele Menschen auf dem Markt ein; laut Medienberichten gab es mindestens 30 Tote und mehr als 60 Verletzte. Die Terrogruppe, die sich selbst islamischer Staat nennt, erklärte anschließend, die Tat initiiert zu haben.
Patriarch Sako erinnerte in seiner Botschaft vom Dienstag an „die schwierigen politischen, sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Bedingungen, die den Einzelnen unter Druck setzen und soziale Instabilität schüren" und rief zur Einheit.
Papst: Gewalt mit Geschwisterlichkeit überwinden
Papst Franziskus hatte vor seiner Irakreise im März dieses Jahres mit Blick auf früherer Attentate dazu aufgerufen, „die Gewalt mit Brüderlichkeit, Solidarität und Frieden zu überwinden."
Erst vor wenigen Wochen, am 2. Juli, hatte Papst Franziskus den irakischen Premierminister Mustafa Al-Kadhimi in Audienz im Vatikan empfangen. Damals erinnerte der Papst an die Momente der Einheit, die die Iraker während der apostolischen Reise im März erlebten. Das Kirchenoberhaupt habe betont, die Förderung einer Kultur des nationalen Dialogs sei elementar, „um die Stabilität und den Prozess des Wiederaufbaus des Landes zu fördern", berichtete das vatikanische Presseamt nach dem Gespräch.
(fides/vatican news - sst)
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