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An der Schule von Marieval wurden unlängst die sterblichen Überreste von 750 Kindern gefunden An der Schule von Marieval wurden unlängst die sterblichen Überreste von 750 Kindern gefunden 

Kanada: Farbattacken auf mehrere Kirchen

Bei Demonstrationen zum kanadischen Nationalfeiertag sind mehrere Gebäude und Denkmäler mit roter Farbe beschmiert worden. In Calgary gab es Farbattacken auf mindestens zehn katholische Kirchen, wie der Nachrichtensender CBC am Donnerstag berichtete.

Dabei seien Schriftzüge wie „Wir waren Kinder“ („We were children“) und „Unsere Leben sind wertvoll“ („Our lives matter“) an die Kirchentüren geschrieben worden.

Die Protestaktionen stehen in Zusammenhang mit den jüngsten Gräberfunden an kirchlichen Umerziehungsheimen für indigene Kinder in Kanada, wie es hieß. Kurz nacheinander hatten in den vergangenen Wochen indigene Gemeinschaften den Fund von Überresten von fast tausend Kinderleichen aus indigenen Familien nahe ehemaliger Umerziehungsheime gemeldet.

Auch kirchliche Heime

Zuletzt wurden am Mittwoch 182 unmarkierte Gräber von mutmasslich Indigenen nahe der St. Eugene's Mission School bei Cranbrook in British Columbia aufgefunden.

Zwischen den 1830er Jahren und 1998 waren schätzungsweise rund 150'000 indigene Kinder – oft zwangsweise – in kanadischen Umerziehungsheimen untergebracht. Etliche dieser 139 Heime wurden von der Kirche betrieben. Dort sollten die Kinder im Auftrag des Staates an die „christliche Zivilisation“ herangeführt werden. Oft durften sie ihre Muttersprache nicht sprechen; viele von ihnen wurden misshandelt oder missbraucht.

Im Vatikan erwartet

In einem persönlichen Gespräch forderte Kanadas Premierminister Justin Trudeau Papst Franziskus kürzlich zu einer Entschuldigung vor Ort bei den indigenen Völkern auf. Am Dienstag hatte die kanadische Bischofskonferenz mitgeteilt, dass eine Gruppe indigener Vertreter aus Kanada zwischen 17. und 20. Dezember mit Papst Franziskus im Vatikan zusammentreffen soll. Es gehe darum, „Dialog und Heilung“ zu fördern, hieß es.

Bei Protestmärschen in Winnipeg wurden laut CBC zudem Statuen der britischen Königinnen Victoria (1819-1901) und Elisabeth II. umgestürzt. Beide Statuen befanden sich demnach im Park vor dem Provinzparlament der Region Manitoba, in dem der Protestmarsch am Nachmittag startete.

Die britischen Monarchen sind nominell Staatsoberhäupter Kanadas. Bis ins Jahr 1931 war Kanada britische Kolonie, formal erreichte der Staat 1982 seine Unabhängigkeit von London. Neben der katholischen Kirche steht deshalb auch Großbritannien als ehemalige Kolonialmacht in der Kritik.

(kna – sk)
 

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03. Juli 2021, 09:18