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Ein Demonstrant streitet mit der Polizei während eines Protestes gegen die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque in Medellin, Kolumbien, am 20. Juli 2021, inmitten der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag im Land. Ein Demonstrant streitet mit der Polizei während eines Protestes gegen die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque in Medellin, Kolumbien, am 20. Juli 2021, inmitten der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag im Land.  

Kolumbien: Missionare fordern Respekt und Frieden

Die Missionare des Interreligiösen Solidaritätsnetzes in den Konfliktzonen Kolumbiens haben vor den Auswirkungen des sich verschärfenden bewaffneten Konflikts gewarnt. Sie richteten einen dringenden Appell an die Behörden und wiesen dabei auf die Lage der indigenen und bäuerlichen Gemeinden im Westen des Departements Antioquia in Kolumbien hin.

In der Krisenregion ist ein Territorialstreit zwischen der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und den sogenannten „Gaitanistischen Selbstverteidigungskräften“ Kolumbiens (AGC) entbrannt. Man müsse jetzt das humanitäre Völkerrecht und „das Recht auf Frieden“ respektieren, so die Vereinigung der Ordensgemeinschaften, wie Fides an diesem Freitag berichtet. Die Missionare beklagen die Rekrutierung von Minderjährigen, das Anbringen von Landminen, die Bedrohung von ganzen Gemeinden, selektive Tötungen, Vertreibung, Einkerkerung und sexuellen Missbrauch von Zivilisten.

Die Ordensleute des Netzwerks fordern die Nationale Befreiungsarmee (ELN) und die verschiedenen bewaffneten Akteure auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren und das Verlegen von Landminen zu beenden, angesichts der schwerwiegenden Folgen für die Opfer dieser Waffen. Die Mitteilung kündigt die Einrichtung einer speziellen humanitären Mission an, die in den Gemeinden Dabeiba und Frontino beginnen werde, mit dem Ziel, den Gemeinden in der Krise, die sie durchmachen, „zuzuhören, sie zu begleiten und moralische Unterstützung zu leisten“. Dazu fordern die Missionare die Anwesenheit von nationalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen, wie dem Büro des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte und der Mission der Vereinten Nationen zur Überprüfung des Friedensabkommens in Kolumbien.

Die Situation in Antioquia, der Region um die Metropole Medellín, schien sich zu beruhigen, aber in letzter Zeit hat die Gewalt wieder zugenommen. Die katholische Kirche habe bei vielen Gelegenheiten die Behörden um eine wirksame Präsenz in diesem Gebiet gebeten. Federführend waren dabei César Alcides Balbín Tamayo, Bischof der Diözese Caldas en Antioquia, sowie die Bischöfe der Diözesen Quibdó, Istmina-Tadó und Apartadó zu Beginn der Karwoche 2021.

In Karwoche hatten die Bischöfe die kriminellen Gruppen um einen Friedensappell gebeten, damit Morde, Verletzungen, Entführungen, Erpressungen, Inhaftierungen, Vertreibungen, Rekrutierung von Minderjährigen, Drohungen und Unruhen aufhörten, die gerade die indigenen Gemeinschaften und Bauern betreffen. „Die Institutionen müssen wirksam auf den Schrei der Bürger reagieren, die Rechte, Sicherheit und Dialog fordern, und die Zivilgesellschaft muss auf jede Haltung der Gleichgültigkeit und des Konformismus verzichten, um konstruktiv zu den erforderlichen Lösungen beizutragen“, heißt es in ihrer Mitteilung.

(fides – mg)

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23. Juli 2021, 13:23