Libanon: Religionsführer planen Gipfel für Wiederaufbau
Das berichtet das britische Portal „The Tablet" diesen Mittwoch. Papst Franziskus hatte am 1. Juli Leiter der Maroniten, Melkiten, Griechisch- und Syrisch-Orthodoxen sowie die Armenischen Oberhäupter des Landes zu einem ökumenischen Gebets- und Beratungstag für den Libanon in den Vatikan eingeladen.
Der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Rai sagte, diese Begegnung sei „prophetisch" gewesen und habe Vorschläge geliefert, denen sich die Kirchenführer gemeinsam anschließen wollten. Papst Franziskus habe gefordert, dass politische Führer nicht eigenen persönlichen Interessen folgen dürften und es mehr Förderung für junge Menschen, Dialog mit Nicht-Christen und Einbezug von Frauen in Entscheidungsprozesse geben müsse. Der Kardinal erklärte, er habe diese Vorschläge inzwischen bereits mit dem libanesischen Staatspräsidenten Michel Aoun und dem Papstbotschafter im Libanon, Joseph Spiteri, besprochen.
Internationaler Gipfel als Weg aus der Krise
Ein internationaler Gipfel sei notwendig, um endlich einen Ausweg aus der Krise zu finden, sagte Patriarch Rai. Dass dabei auch das Miteinander der Religionen gestärkt werden muss, liege auf der Hand, bereite den christlichen Kirchenführern doch das wachsende Ungleichgewicht in der Bevölkerung große Sorgen. Seit der Unabhängigkeit von den Franzosen im Jahr 1943 waren Christen und Muslime gleichermaßen an der Regierung beteiligt, doch hat der Zustrom von zunächst palästinensischen und in jüngster Zeit syrischen Flüchtlingen dazu geführt, dass die Muslime nun zwei Drittel der sechs Millionen Einwohner ausmachen. Auch das politische Gleichgewicht dürfte sich somit verschieben.
10 Monate ohne Regierung
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