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Monaco: 40 Jahre Abkommen mit dem Heiligen Stuhl

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär ist im Fürstentum Monaco zu Besuch. Kardinal Pietro Parolin wird bis Montag dort an den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Abkommens zwischen dem Fürstentum und dem Heiligen Stuhl teilnehmen.

Delphine Allaire - Fürstentum Monaco

Die Nummer Zwei des kleinsten Staates der Welt besucht den zweitkleinsten Staat der Welt. Das Hauptereignis fand an diesem Sonntag morgen statt. Da stand der vatikanische Staatssekretär um 10.30 Uhr in der Kathedrale, einem romanisch-byzantinischen Bau auf einem Felsen, der Messe vor. Am Nachmittag sind Treffen mit den Priestern und Gläubigen der Diözese zum Vesperamt vorgesehen.

Zum Nachhören - 40 Jahre Beziehungen zwischen Monaco und Vatikan

Die Unterzeichnung der Konvention

Im Juli 1981 unterzeichneten der Heilige Stuhl und das Fürstentum Monaco im Vatikan die Konvention. Damit verzichtete der Fürst auf sein Recht, den Erzbischof der Diözese zu ernennen, der seitdem ausschließlich von Rom ernannt wird. So erhob Johannes Paul II. am 30. Juli 1981 mit der Bulle „Apostolica haec“ den Bischofssitz von Monaco in den Rang eines Erzbischofssitzes. Seit vier Jahrzehnten unterhalten der Heilige Stuhl und das Fürstentum, die auf einer ähnlichen Geschichte und Charakteristik basieren, privilegierte Beziehungen. In den beiden mikrosouveränen Staaten, mit einer Fläche von 0,44 Quadratkilometern für den Vatikan und 2 Quadratkilometern für Monaco, ist der Katholizismus Staatsreligion. Die Tatsache, dass der Katholizismus als solcher in Artikel 9 der monegassischen Verfassung verankert ist, ist einzigartig in der Welt. Eine Eigenschaft, die Monaco mit der Republik Malta teilt.

Der Katholizismus in der DNA der monegassischen Institutionen

Der konfessionelle Charakter des monegassischen Staates geht über die verschiedenen Abkommen hinaus. „Es liegt in der DNA der monegassischen Institutionen“, erklärt der Generalvikar von Monaco, Guillaume Paris, auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Diözese. Die Prinzipien der katholischen Kirche, die ein integraler Bestandteil der Identität des Stadtstaates sind, wurden als Grundlage für Institutionen und Gesetzgebung übernommen. Die Gewissensfreiheit bleibt für die mehr als 38.000 Einwohner natürlich gewahrt. Konkret bedeutet dies, dass Monaco zum Unterhalt und den Aktivitäten der Kirche beiträgt. Der Religionsunterricht ist eines der Unterrichtsfächer an den privaten und öffentlichen Schulen des Fürstentums. Monaco und der Heilige Stuhl teilen auch ihre Position zur Abtreibung, da beide Staaten gleichermaßen das Leben von der Empfängnis bis zum Tod verteidigen. Generalvikar Paris erinnert auch daran, dass schon das Motto der Grimaldis beredt sei: „Deo Juvante“, „mit Gottes Hilfe“.

Die historische Verbundenheit mit dem Stuhl Petri

Die monegassische Kirche unterhält seit Jahrhunderten enge Beziehungen zum Kirchenstaat, die bis zum Nikolaustag im Jahr 1247 zurückreichen, als Papst Innozenz IV. in seiner Bulle „Pro Puritate“ den Bau einer Kapelle auf dem Felsen genehmigte. Damals stand das Gebiet noch unter der Gerichtsbarkeit der Republik Genua, zu deren Patrizierfamilien die Grimaldis gehörten. Ab 1297 wurde sie relativ autonom, bevor sie unter mehrere Protektorate kam: spanisch, französisch-savoyardisch, sardisch und französisch. Sechs Jahrhunderte später, im Jahr 1868, trennte Papst Pius IX. die Pfarrei von Monaco von der Diözese Nizza ab und errichtete sie als Abtei „nullius diœcesis“. Zwanzig Jahre später, im Jahr 1887, erließ Leo XIII. eine Bulle, mit der die Diözese Monaco geschaffen wurde, die direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt war. Dies markierte die Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen zwischen Monaco und dem Heiligen Stuhl - zu einer Zeit, als der Kirchenstaat gerade von Giuseppe Garibaldis nationalistischen Truppen überfallen worden war.

Monacos Fürstenfamilie: regelmäßiger Gast der Päpste

Unter dem Pontifikat von Johannes Paul II. wurde Monaco dann zu einem erzbischöflichen Sitz erhoben wurde. Die Fürstenfamilie war ein regelmäßiger Gast der Päpste: Rainier III. und Prinzessin Grace wurden 1957 von Pius XII., 1959 von Johannes XXIII. und 1974 von Paul VI. im Vatikan empfangen. Im Jahr 2005 hatte der junge Fürst Albert II. bei der Beerdigung von Johannes Paul II. seinen ersten öffentlichen Auftritt in seiner neuen Rolle. Im darauffolgenden Jahr ernannte Benedikt XVI. zum ersten Mal einen Apostolischen Nuntius für das Fürstentum Monaco. Und Papst Franziskus empfing am 2. Februar 2019 den Nationalrat von Monaco in Audienz und lobte den konfessionellen Charakter des katholischen Stadtstaates mit den Worten: „Die Monegassen können auf die Grundwerte des Fürstentums zählen, die vom Evangelium und seiner Botschaft der Liebe inspiriert sind.“

(vatican news – mg)

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18. Juli 2021, 11:53