Suche

Im Bundesstaat Kaduna kommt es immer wieder zu Entführungen von Christen Im Bundesstaat Kaduna kommt es immer wieder zu Entführungen von Christen 

Nigeria: Hilfswerk verurteilt Morddrohungen gegen Pastor

Christian Solidarity Worldwide (CSW), eine in Großbritannien ansässige Menschenrechtsorganisation, hat die Todesdrohungen verurteilt, die einer ihrer Mitarbeiter erhalten hat, der in Süd-Kaduna dient.

Am Montag erhielt Pastor Gideon Agwom Mutum einen anonymen Brief von angeblichen Mitgliedern der Fulani-Miliz, die auch als Fulani-Hirten bezeichnet werden. Diese drohten ihn und seine Familie zu töten.

„CSW ist zutiefst besorgt über die Morddrohung gegen Pastor Gideon Agwom Mutum, die in einer Zeit erging, in der die Fulani-Milizen weiterhin zeigen, wie gefährlich sie sind“, sagt der Gründungspräsident von CSW, Mervyn Thomas, in einem Bericht vom Mittwoch. Mervyn fordert die Regierung des westafrikanischen Landes auf, die Bedrohung durch die Fulani-Hirten „schnell und entschlossen anzugehen, dabei dem Schutz von gefährdeten Personen und Gemeinden Priorität einzuräumen und die Angreifer vor Gericht zu bringen“.

In dem Brief vom 12. Juli beschuldigen die Mitglieder der Miliz den Pastor, den Fulani-Stamm in den Medien lange Zeit beleidigt zu haben. „Wir werden dich und deine Familie töten. Wir kennen dein Haus, deine Kirche und deine Familie“, schrieben sie an den nigerianischen Pastor und drohten auch, Schulen zu zerstören, die Pastor Mutum gebaut hat. „Nigeria ist unser Land. Der Süden Kadunas ist unser Land“, heißt es in dem Drohbrief, in dem der Pastor aufgefordert wird, öffentlich zu dementieren, was in den Medien über die Fulanis gesagt worden ist. 

Die Mitglieder der Miliz drohten Berichten zufolge auch, Steven Kefas, einen Journalisten und Aktivisten aus Süd-Kaduna, zu töten. Berichte über die unsichere Lage im nigerianischen Bundesstaat Kaduna haben seit Anfang des Jahres zugenommen.

Angriff auf das Dorf Matyei

Am Dienstag griffen Mitglieder der Miliz das Dorf Matyei an und brannten 156 Häuser sowie eine katholische Kirche nieder. Ein Bericht des Ministeriums für Innere Sicherheit des Bundesstaates Kaduna vom 12. Juli besagt, dass zwischen April und Juni 2021 mindestens 220 Menschen ermordet, 774 weitere aus der Region entführt worden sind.

In einer virtuellen Ansprache am Mittwoch auf dem Internationalen Gipfel für Religionsfreiheit 2021 in Washington beschuldigte Bischof Matthew Hassan Kukah aus der nigerianischen Diözese Sokoto die Regierung des westafrikanischen Landes, die prekäre Sicherheitslage im Land nicht in den Griff zu bekommen. Bischof Kukah sagte vor dem US-Kongress, dass das Versagen der nigerianischen Bundesregierung im Umgang mit der angespannten Sicherheitslage in der westafrikanischen Nation entweder auf Hilflosigkeit oder Desinteresse zurückzuführen sei.

Der 68-jährige Bischof gab zu, dass er den „Pessimismus“ derjenigen teilt, die sagen, dass Nigeria unter der grassierenden Unsicherheit, Vetternwirtschaft und Korruption der Regierung zusammenbriche, betonte aber auch, dass „ich als Christ an die Auferstehung glaube“.

(aci africa – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

18. Juli 2021, 13:46